Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 17.1902

DOI Artikel:
Personal- u. Atelier-Nachrichten - Von Ausstellungen und Sammlungen - Denkmäler - Vermischte Nachrichten - Kunstlitteratur
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.12080#0377

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
-a-5^> PERSONAL- UND ATELIER-NACHRICHTEN <Ö^-


Personal- Und : - & Laufender Jahre nicht untreu
^L',\nr.:e:-.; seit WM Kerrien
Atelier-Nachrichten "•".': wir ihn des öfteren als Gast
auf den Ausstellungen der
MÜNCHKN. S 1 - "^IffrflfSI Münchener Secession. Dass
;; _:. .:: :.c ; > v V -5g er dabei allmählich aus dem
d. s. 33s u. - •.: .: ~ 7 : j:: gepflegten Ge-
Wiedergaben einiger Land- |WflB§gJ^wMSB[ .' biet der Figurenmalerei ganz
schafts- und Bildnis - Zeich- BrBfflfeifl, "~ SSjf^ in das der Landschaft hinüber-
nungen H. Meyer's-Cassel, ttBB£t.8 '- WRlR'' gesteuert ist. mag ein
sowie die nebenstehende " r' Jahresaufenthalt in Söcking
Probe aus dessen illustrativer am Starnbergersee der äussere
Thätigkeit bedürfen eines ■ ' 4 ■ ^TiFfl Anlass gewesen sein.
Kommentars nicht. In der
schlichten Wahrheitsliebe, wie CRANKFURT a. M. Die im
sie sich in der Auffassung und Hwft^osStt- ' _~ " A Auftrage der preussischen
Verarbeitung der jeweiligen .C"— Unterrichtsverwaltung in der
Motive bekundet und in ihrer , Aula des Kaiser Friedrich-
delikaten Ausführung spre- ~ ■ - Gymnasiums von Wilhelm
eben die Zeichnungen für sich meyer-cassel aufderwan- f^«*°«g' ausgeführten
selbst. Einige biographische derschaft Wandgemälde, deren wir be-
Notizen über den Künstler ** reits im vergangenen Herbst
seien angefügt. Hans Meyer- gedacht haben, als die Kar-
Cassel wurde am 8. März 1871 in der einstigen tons derselben im Kunstverein ausgestellt waren,
hessischen Residenz geboren und empfing nach sind nunmehr vollendet und vor kurzem durch den
Absolvierung des dortigen Gymnasiums, von Herbst berufenen Regierungsvertreter übernommen worden.
1889 an, auf der Kasseler Akademie den ersten Wir gedenken auf diesen Cyklus moderner monu-
künstlerischen Unterricht. Die hier gebotene Aus- mentaler Malerei noch einmal ausführlicher zurück-
bildung scheint aber dem Künstler nicht sehr sym- zukommen.
pathisch gewesen zu sein: schon im Herbst 1891
treffen wir ihn zu weiterem Lernen in München, IT"ÖNIGSBERG. In den ersten Märztagen hatte
diesmal des regelrechten akademischen Zwangs unser Akademiedirektor Professor L. Dettmann
ledig, in der Fehr-Schule. Noch heute gedenkt wieder eine grössere Zahl hiesiger Kunstfreunde
H. Meyer mit besonderer Dankbarkeit der in dieser nach seinem Atelier eingeladen zur Besichtigung
Privat-Schule genossenen Unterweisung. Auch er derjenigen Bilder, welche er diesen Winter neu
lernte in dem jetzt in Karlsruhe im akademischen geschaffen und die nun nach verschiedenen Aus-
Lehramt thätigen Friedrich Fehr einen vorzüglichen Stellungen hinausgehen sollen. Es waren dieses an
Lehrer schätzen, der es, schon damals, verstand, in sechs bis acht grössere und grosse neue Werke,
geistvolIerWeise zu unterrichten, so dass bei ihm stets zu welchen noch einige ältere hinzukamen. Auch
mit voller Hingabe zur Sache und mit grossem Ernst mehrere neue im Spätherbst und Winter entstandene
gearbeitet wurde. Von 1895 an hat H. Meyer im Studien boten sich den Besuchern. Auf den beiden
eigenen Atelier selbständig gearbeitet. Studienreisen grössten Bildern zeigte uns der Künstler Mädchen
nach Italien, nach Holland und England trugen dazu und Frauen aus Schleswig-Holstein, seiner Heimat,
bei, den künstlerischen Gesichtskreis zu erweitern, für welche er hinsichtlich der Menschen wie der
ebenso das Bestreben, sich mit allen graphischen Landschaft so viele Liebe hat. Diese Frauen mit
Techniken und Reproduktionsverfahren manuell ver- ihren prächtigen grossen Gestalten wie in ihrer
traut zu machen. Es liegt auf der Hand, dass gerade sonntäglich-nationalen farbenschönen Tracht, in
dadurch die spätere Illustrations-Thätigkeit unseres grosser Landschaft mit weiter Ferne dahinschreitend,
Künstlers (in Zürich war er z. B. ein ständiger Mit- erinnern uns in der Breite der Schilderung an die
arbeiter der Zeitschrift >Die Schweiz^, jetzt lebt er Werke des Spaniers Zuloaga. Sonst fanden wir
hier in München) eine nicht zu unterschätzende För- noch mehrere Bilder mit wogenden Kornfeldern, in
derung in technischer Hinsicht erfahren hat. Doch welchen liebende Paare wandeln oder sitzen, herr-
auch der einst erlernten Malkunst ist der Künstler im liehe Wasserläufe in stimmungsvoller Landschaft

350
 
Annotationen