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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 17.1902

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Personal- u. Atelier-Nachrichten - Von Ausstellungen und Sammlungen - Denkmäler - Vermischtes
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https://doi.org/10.11588/diglit.12080#0476

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LOUIS CORINTH
(Berliner Secession)

DER FLUCH AUF KÖNIG SAUL
(I. Bach Samuelts, Kapitel iS)

PERSONAL- UND
ATELIER-NACHRICHTEN
r\RESDEN. Die sächsische Regierung hatte in den
Staatshaushaltsvoranschlag u. a. 80000 M. zur
Förderung der Plastik und Malerei unter den leben-
den Künstlern eingestellt. 60000 M. beträgt der
übliche Kunstfonds zur Herstellung von Werken der
Monumentalkunst, 20000 M. wurden gefordert zur
Bildung eines weiteren Fonds für Ankauf von Bild-
hauerarbeiten. Begründet ward diese neue Forderung
damit, dass für das Aufblühen der Bildhauerkunst
die anregende Pflege der Kabinetts- und Kleinplastik
von höchster Wichtigkeit sei — dies zeige nament-
lich das Beispiel Frankreichs und Belgiens —, dies
werde jedoch nur dann allgemein zu erreichen sein,
wenn der Staat durch Bethätigung seines Interesses
vorangehe, da der Kreis des kaufenden Privat-

publikums für Werke der Plastik bei uns wesentlich
kleiner sei, als für Werke der Malerei. Für die
20000 M. sollen von einheimischen Künstlern Bild-
werke der freischaffenden Kunst aus echtem und
edlem Material erworben werden, für deren Unter-
bringung die staatlichen Museen und Repräsentations-
räume ausreichende Gelegenheit bieten würden. Die
Finanzdeputation der zweiten Kammer sprach sich
einstimmig für Bewilligung der geforderten 20000 M.
aus und zwar wies sie zur weiteren Begründung auf
den gegenwärtigen Notstand hin, der von den
Künstlern ganz besonders empfunden werde, weil
man in Zeiten der Not an der Kunst zuerst spare.
Beweisend sei aber besonders der ungewöhnlich
starke Zudrang der Bildhauer Deutschlands zu den
Denkmalskonkurrenzen. In Gotha beteiligten sich
an dem Wettbewerbe um das Denkmal Herzog
Emsts des Frommen, das nur 30000 M. kosten
sollte, nicht weniger als sechzig Bildhauer. In
Hamburg wurden zum Bismarck-Denkmal, für das

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