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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 18.1902-1903

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Personal- u. Atelier-Nachrichten - Von Ausstellungen und Sammlungen - Denkmäler - Vermischte Nachrichten
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-a-*ö> PERSONAL- UND ATELIER-NACHRICHTEN <^t-

albert bartholome l'adieu * « skizze vom

monument aux morts

PERSONAL- UND

ATELIER-NACHRICHTEN

DERLIN. Der bekannte Tier-Bildhauer August
Gaul hat eine Lehrstelle an der »Akademie
Fehr« in Berlin angenommen. Unterrichten wird
er im Zoologischen Garten selbst. Neben Gaul ist
in der Abteilung für Bildhauerei des genannten In-
stituts noch Fritz Klimsch als Lehrkraft tätig. —
Prof. Hugo Vogel ist beauftragt worden für den
Senatssaal der Kgl. Akademie der Künste ein Bildnis
Prof. Ludwig Passinis, der am 9. Juli d. Js. das
siebzigste Lebensjahr vollendete, zu malen. Aus
gleichem Anlaß ist1 von Passini selbst kürzlich das
Porträt des Grafen Harrach für die Akademie
gemalt worden.

■pvÜSSELDORF. Prof. Ferd. Brütt's auf der
Deutsch-Nationalen Kunstausstellung befind-
liches Gemälde, »Die Trauerfeier für die Kaiserin
Friedrich in der Johanniskirche zu Cronberg«, wurde
von Kaiser Wilhelm II. erworben. tz.

MÜNCHEN. Der Maler und Kunstgewerbler
Richard Riemerschmid wird demnächst nach
Dresden übersiedeln.

D RAUNSCHWEIG. Dieimjahre 1895beschlossene
Ausschmückung der neuen Monumentalbrücke
im Zuge der Kaiser Wilhelmstraße, ist nach den
Modellen des Bildhauers Ernst mcller-Char-
lottenburg vor kurzem vollendet. Vier überlebens-
große Figuren, die in der Rincklebenschen (früher
Howaldtschen) Werkstatt in Kupfer getrieben sind,
verkörpern den Entwicklungsgang des Reichsge-

dankens. Die erste Figur, die den Fuß auf einen
niedergeworfenen Drachen setzt, versinnlicht »Kampf
und Sieg', die zweite, die in der Linken den Palmen-
zweig, in der erhobenen Rechten die Kaiserkrone
trägt, die ^errungene Einigkeit«. Die dritte Ideal-
gestalt, die Kaiserkrone und Scepter hält, bringt des
neuen Reiches Macht und Herrlichkeit zum Aus-
drucke, die letzte endlich, welche sich in die Schrift
einer Geschichtstafel vertieft und einen Lorbeer-
kranz hält, bedeutet die dankbare Erinnerung der
Nachwelt an die unter Kaiser Wilhelm [. etrungene
Aufrichtung des Deutschen Reiches. Die Mitte der
beiden Brückenwandungen wird durch Kandelaber
und eine die Kaiserkrone tragende Erhöhung betont,
während auf den vier Eckpostamenten sitzende Löwen
aufgestellt sind, die mit verhaltener Kraft dem
drohenden Feinde entgegen zu harren scheinen. PI.

ARSCH AU. Hendrik von Siemiradzki, neben
Matejko wohl der bekannteste polnische Maler
der Gegenwart, ist am 23. August auf seinem Gute
Strzalkow an einem krebsartigen Leiden gestorben.
Siemiradzki ward am 15. November 1843 in Char-
kow geboren, studierte daselbst zuerst Naturwissen-
schaft, wandte sich aber bald dem Künstlerberufe
zu und empfing seine erste Ausbildung an der Aka-
demie der Künste zu Petersburg. Studienreisen,
die er sodann unternahm, führten ihn 1870 auf ein
halbes Jahr auch nach München. Später ging er nach
Italien, sich dort in Rom endgültig niederlassend. Sie-
miradzki war ein Vertreter jener älteren historischen
Genremalerei, die, ihre Motive mit Vorliebe dem
griechischen und römischen Altertum entnehmend,
in ihrer glatten, sauberen, äußeren Mache heute selbst
schon der Geschichte angehört. Von den ersten Bil-
dern des Künstlers seien genannt »Römische Orgie«;

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