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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 18.1902-1903

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Römer, A.: Die neuen akademischen Hochschulen zu Berlin-Charlottenburg
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Personal- u. Atelier-Nachrichten - Von Ausstellungen und Sammlungen - Denkmäler - Vermischtes - Kunstliteratur
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https://doi.org/10.11588/diglit.12081#0132

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a-£Ö> DIE NEUEN AKADEMISCHEN HOCHSCHULEN <Ö££=^-

Arbeit der Künste unter den Fittigen des
Friedens. Unter der Inschrift zeigt sich auf
einer Kartusche das vergoldete Relief Kaiser
Wilhelms II.

Die Gesamtbauten sind aus einem Wett-
bewerb hervorgegangen. Die Sieger, Kayser
und von Großheim, erhielten die künstlerische
Ausführung; die technische Leitung führte
Baurat Adams, und eine staatliche Kommis-
sion, mit Excellenz Schöne an der Spitze,
stand ihnen beratend zur Seite.

Auf einem Areal von rund 30000 qm sind
für etwas über fünf Millionen nicht nur die
beiden Hochschulen, sondern auch die aka-
demischen Meisterateliers und das am 1. April
zu eröffnende Institut für Kirchenmusik er-

Giebeln, Ziertürmchen, offenen Galerien und
gärtnerischen Anlagen das Auge fesselt, so-
dann durch Errichtung eines zweiten Atelier-
gebäudes für Bildhauer nach der Rückseite
hin, an der Kurfürsten-Allee. Die Musik-
hochschule umfaßt drei Baugruppen: Konzert-
haus, Unterrichtsanstalt und ein vollständiges
Theater als Versuchsbühne.

Der Stil der zumeist mit Sandstein be-
kleideten Bauwerke ist ein maßvolles Barock
unter ausgedehnter Putzanwendung. Am Por-
tikus des Konzerthauses klingen Renaissance-
formen hinein, und die zurückliegenden Teile
sind romanisierend. Die Haupträume im Innern
zeigen vorwiegend eine Ausstattung in Empire.

Das ist in großen Zügen der zweckmäßig

die neuen berliner akademischen hochschulen hofansicht

richtet worden. Die Mittel waren nicht reich
genug für Entfaltung großer monumentaler
Bauten; es galt in erster Reihe, möglichst
zweckmäßige und vollkommene Werkstätten
der Kunst zu schaffen. Immerhin hat sich
durch die Gruppierung der Bauten mit ihrer
verschiedenen Höhenentwicklung und den
eigenartig gestalteten Dachformen ein Ge-
samtbild von malerisch bewegtem Reiz er-
geben. Die Kunsthochschule hat eine statt-
liche Halle, ein vornehmes Treppenhaus,
sechs Ausstellungsräume, eine ansprechende
Aula und alle erforderlichen Ateliers und
Unterrichtssäle. Das Hauptproblem, die Be-
schaffung geeigneten Lichtes, ist gut gelöst.
Es sind 718 m Nordlicht-Ateliers vorhanden.
Das Ziel ist erreicht durch Anlage eines
70:75 großen Mittelhofes, der mit seinen

und doch mit Freiheit gestaltete Rahmen, in
welchem die Künste fortan sich frei ent-
wickeln mögen! Dr. A. Römer

PERSONAL- UND

ATELIER-NACHRICHTEN

MÜNCHEN. Mit dem Titel eines kgl. Professors
"* wurden vom Prinz-Regenten anläßlich seines
Namensfestes ausgezeichnet der Maler Charles
Palmie und der Bildhauer Hermann Hahn.

p\ÜSSELDORF. Aus Anlaß der Deutsch-Nationalen
Kunstausstellung hat der Kaiser nachstehende
Auszeichnungen verliehen: Die große goldene Me-
daille den Professoren Ferdinand Fagerlin (Düssel-
dorf) und Heinrich Zügel (München); die kleine
goldene Medaille den Malern Professor W. v. Diez,
Otto Hierl-Deronco und Professor Ludwig Willroider
(München), Theodor Funck, Eugen Kampf, Adolf

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