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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 18.1902-1903

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Vogel, Julius: Bruno Héroux
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https://doi.org/10.11588/diglit.12081#0219

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BRUNO HEROUX

IM HINTERHALT

BRUNO HEROUX

er die Schätze des Leipziger Museums der
bildenden Künste jetzt durchmustert,
wird sich der Wahrnehmung nicht verschließen
können, daß hier der Heimatskunst eine
schöne Stätte bereitet worden ist. Das gilt
nicht nur von Werken der Malerei und Plastik,
soweit sie Anspruch auf Unterkunft in einer
öffentlichen Galerie haben, nicht nur von den
Skulpturen eines Max Klinger, dessen Beet-
hoven Hunderttausenden schon eine ver-
traute Erscheinung geworden ist, sondern
mehr noch von den intimen Erzeugnissen
der graphischen Künste, die in den Mappen
der Kunstblättersammlung sorgsam aufbewahrt
werden. Zu den beiden großen Graphikern
Max Klinger und Otto Greiner hat sich eine
ganze Reihe von Meistern der Griffelkunst
gesellt, die Leipzig ihre Heimat nennen und
zum Teil hier auch ihre Kunst ausüben.
Keiner von ihnen dürfte auf ernste Beach-
tung seiner Arbeiten und auf das Interesse der
Freunde der Kunst und der Sammler mehr
Anspruch haben als Bruno Heroux, etwa
M Altersgenosse von Greiner, Zeichner, Holz-
schneider und Lithograph, dessen „Werk"
schon jetzt eine große Anzahl von Nummern
aufweist, obschon seine Haupttätigkeit mehr
einer Kunst gewidmet gewesen ist, die den
wenigsten Kennern und Sammlern zu Ge-
sicht kommen wird: es sind Illustrationen
zu einem anatomischen Atlas, der lediglich
auf medizinische Kreise beschränkt ist.

Heroux ist am 20. Dezember 1868 in Leipzig
geboren, als der Sohn eines Graveurs; er ist Ab-
kömmling französischer Refugies, Schüler der
Leipziger Kunstakademie, die das graphische
Talent des jungen Mannes verständnisvoll ge-

pflegt hat. Sein Wunsch war, Holzschneider zu
werden, Bücher und Zeitschriften zu illustrie-
ren nach berühmten Mustern und wie tau-
send andere Fachgenossen. Da kam die große
Revolution für die reproduzierenden Künste
und mit ihr die größte Gefahr, die die Holz-

BRUNO HEROUX lithogr.

w

Die Kirnst für Alle XV1IJ. 9. 1. Februar 1903.

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