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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 18.1902-1903

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Personal- u. Atelier-Nachrichten - Von Ausstellungen und Sammlungen - Vermischte Nachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.12081#0259

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^-Sg5> PERSONAL- UND ATELIER-NACHRICHTEN <Ös^-

peter severin kroyer

PERSONAL- UND

ATELIER-NACHRICHTEN

DRESDEN. Zum Vorsitzenden des Ausschusses
für die Große Kunstausstellung Dresden 1904
wurde wiederum Gotthard Kuehl gewählt. Die
Dekoration des Hauptsaales, welche für die Dres-
dener Ausstellungen 1897, 1899 und 1901 stets von
hervorragender Bedeutung war, übernimmt diesmal
der Architekt Professor Fritz Schumacher; eine
Anzahl der übrigen Säle wird Wilhelm Kreis aus-
schmücken. Mit der dauernden künstlerischen Aus-
schmückung der Kuppelhalle des städtischen Ausstel-
lungspalastes ist Professor Gussmann beauftragt
worden. Ferner hat der Rat zu Dresden den kleinen
Fehlbetrag von der Internationalen Kunstausstellung
Dresden 1901 übernommen und zum Garantiefonds
1904 20000 Mk. bewilligt unter der Voraussetzung,
daß der Staat ebensoviel bewilligt und von Privat-
leuten 60000 M. für den Garantiefonds gezeichnet
werden. — Zu Ankäufen auf der Sächsischen Kunst-
ausstellung Dresden 1903 hat der Rat zu Dresden
8000 M. bewilligt. *

DOM. Ein Gemälde Otto Greiner's ist das
neueste Ereignis der Deutschen Künstlerkolonie.
Nach Jahren der hingehendsten Arbeit hat der
Künstler, der bisher auf graphischem Gebiete so
reiche Lorbeeren geerntet, ein großes Oelbild »Das
Sirenen-Abenteuer des Odysseus« vollendet. Die
Studien zu diesem zeichnerisch großartigen Werke
sind den Lesern der »K. f. A.< zum Teil bereits
bekannt: zumal die meisterhaft modellierten Typen
der Ruderer (Abb. im »Greiner-Heft« XVI, 13). Im
Vordergrund einer düsteren, melancholischen Land-

skizze zu sommerabend am strande.

schaff sehen wir das Schiff des »göttlichen Dulders<
vor uns vorübergleiten, dicht vorbei an dem Riff
der Sirenen, wo die gefährlichen Meerweiber an
einen Oelbaum gelehnt und mit feurigroten Mohn-
blumen bekränzt, ihre Arme gegen den Helden aus-
strecken. Dieser letztere — er ist in die äußerste
linke Ecke des Bildes gerückt — ist an den Mast-
baum gebunden und sucht vergebens seine Fesseln
zu sprengen, während sein Antlitz ohnmächtig ver-
langend sich den Sängerinnen zuwendet. Mehr noch
als Odysseus kommen dessen Genossen zur Geltung,
so, wie erwähnt, namentlich die Rudernden und
der hoch auf dem Hinterdeck stehende, düstere
Steuermann, die die rechts ganz im Vordergrund
befindlichen Sirenen an Wucht des Ausdrucks kaum
übertreffen dürften. Koloristisch ist das Bild
Grau in Grau gehalten und nur die leuchtend rote
Mohnblumenguirlande bringt in diese Stimmung
einen heiteren Ton. Bth.

/"ALDENBURG. Das neue Reichspostgebäude ist
anfangs Dezember eröffnet worden. In seinem
Innern hat Grete Waldau den Bau mit vier
Monumentalbildern in Tempera, Ansichten von
Oldenburg, geschmückt.

DERLIN. Der Münchener Maler Georg Walten-
berger wird sein umfangreiches Bild einer
»Sitzung des Deutschen Reichstages«, an dem er
seit zwei Jahren hier arbeitete, jetzt in aller Ruhe in
Berchtesgaden vollenden. — An Stipendien, die aus für
die hiesige Akademie geltenden Stiftungen verliehen
wurden, sind zu notieren: Adolf Menzel-Stiftung dem
Maler Hermann Albrecht aus Zerbst; Raussen-
dorff-Stiftung dem Maler Wilhelm Lindner aus
Berlin; Adolf Ginsberg-Stiftung den Malern Paul
Hildebrandt aus Tuchel und Wilhelm Görms

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