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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 18.1902-1903

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Elmquist, Hugo: Ein neues Verfahren für Kunstgenuss
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Personal- u. Atelier-Nachrichten - Von Ausstellungen und Sammlungen - Denkmäler
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https://doi.org/10.11588/diglit.12081#0331

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-i-5Ö> PERSONAL- UND ATELIER-NACHRICHTEN

Diese Sicherheit im Verein mit der ver-
einfachten Manipulation macht dieses Aus-
schmelzverfahren außerordentlich passend für
die Reproduktion von Kunstwerken in Bronze,
Silber etc.

Es ist unmöglich, sie auf eine andere Art
besser herzustellen, und auch kaum billiger,
was die Reproduktionskosten anbetrifft. Außer-
dem ist anzunehmen, daß alle, die es lieben,
ihr Heim mit Kunstgegenständen in Metall
zu schmücken, und die aus ökonomischen
oder anderen Gründen nicht Originalwerke
sich verschaffen können, solche auf die feinste
Art hergestellten Reproduktionen, zum Bei-
spiel in Bronze, lieber kaufen, als solche
Stücke, die betrügerisch dieses Metall vor-
spiegeln, und die außerdem viel weniger fein
hergestellt sind. Zumal wenn der Kunst-
freund solche zu ungefähr dem gleichen Preis
erhalten kann wie jene anderen.

GEDANKEN

Mit Gräbeln kann kein Kunstwerk entstehen. Ein
scharfes und gründliches Denken muß zwar seine
Entstehung begleiten, das Talent jedoch muß an-
geboren sein, es kommt auseinem dunkeln Naturschoß.

Fr. Th. Vischer

f. VON RÜMANN BILDNISBÜSTE:
GEHEIMRAT GRUSON

W. VON RÜMANN BI L D N IS B Ü STE:

KOMMERZIENRAT GERNGROSS

PERSONAL- UND

ATELIER-NACHRICHTEN

DRÜSSEL. Die belgische Regierung hat sich mit
Constantin Meunier über dessen -Denkmal
der Arbeit« nicht geeinigt. Der erste Entwurf zeigte
recht schwache architektonische Seiten. Der Künst-
ler hatte ihn ohne Befragung eines Fachmannes
hergestellt. Den massigen Block krönte eine ver-
einzelte Figur, die des Sämanns, welche den Ein-
druck eines Kinderspielzeugs auf einer Truhe
machte. Diese Schwäche kam der Regierung zu
statten, welche immer fürchtete, dieses Denkmal,
das schließlich nichts anderes gewesen wäre als
eine Verherrlichung des Arbeiterstandes, könnte
eines Tages zu irgend welchen sozialistischen Kund-
gebungen den Anlaß bieten. Diese Meinung teilte der
König, dem es noch weniger paßte, daß dieses Mo-
nument zu Ehren der Proletarier sein königliches
Werk der stolzen Avenue nach Tervueren sozusagen
beherrschen sollte. Man hat daher den billigen
Ausweg der Schaffung eines Meunier-Saales gefunden.
Dieser Meunier-Saal wird sich in dem erweiterten
Modernen Museum befinden, dessen Ausbau man
bis 1905 zu beenden hofFt. Er wird eine Länge von
elf und eine Höhe von neun Metern besitzen, von
beiden Seiten erhellt sein und die Hauptpartien des
geplanten Meunierschen Denkmals enthalten. In
der Tiefe wird die Bronzefigur des Sämanns thronen
und die an den beiden Längswänden sich hinziehen-
den vier großen Reliefs beherrschen. Sie verherr-
lichen bekanntlich die Schiffahrt, die Landwirtschaft,
die Hütten- und die Bergbauindustrie. Jedes der
Reliefs wird von seinem Nachbar getrennt durch
die Gruppen der >Mutterfreude< und des > Vorfahren
Die Längswände schließen dann ab die Figuren des

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