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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 18.1902-1903

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Personal- u. Atelier-Nachrichten - Von Ausstellungen und Sammlungen - Denkmäler - Vermischtes
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https://doi.org/10.11588/diglit.12081#0357

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-a-5Ö> PERSONAL- UND ATELIER-NACHRICHTEN <ä^-

PERSONAL- UND

ATELIER-NACHRICHTEN

CRANKFURT a. M. In Professor Wilhelm
* TrObner, der im Herbst d. J. dem Rufe nach
Karlsruhe Folge leisten wird, verliert die Stadt
Frankfurt eine ihrer hervorragendsten künstlerischen
Kräfte, und wir befürchten, daß sein Weggang
gleich dem von Hans Thoma nicht so bald zu ver-
schmerzen sein wird. Der wohltätige Einfluß,
den eine so impulsive Kraft, wie sie die Trübners
ist, durch ihr bloßes Vorhandensein auf ihre
Umgebung ausübt, einerlei, ob man ihr in allen
Dingen folgt oder nicht, die ersichtliche Ein-
wirkung, die von einer solchen Persönlichkeit auf
eine ganze Künstlergenossenschaft und namentlich
auf den jugendlichen künstlerischen Nachwuchs
ausgeht, ist uns niemals klarer geworden, als gerade
in den letzten Jahren von Trübners Frankfurter
Aufenthalt. Es war eine Freude, zu sehen, wie
selbst zaghafte und schwache Naturen durch die
zielbewußte, männliche Art seines Auftretens mit
fortgerissen wurden: das Durchschnittsniveau der
spezifisch lokalen Kunsttätigkeit in Frankfurt war
seit langer Zeit nicht so gut, wie eben jetzt. Frank-
furt wird diesen Verlust zu überwinden suchen
müssen, und glücklicherweise dürfen wir uns be-
wußt sein, wie hier für eine gedeihliche künst-
lerische Entwicklung ein so günstiger Boden ist,
daß auch vorübergehende Schädigungen keine
dauernde Lähmung bedeuten können. Das hindert
aber nicht, daß wir mit dem lebhaftesten Bedauern
einen Künstler von hier scheiden sehen, der als
arbeitende und lehrende Kraft vor vielen andern

dazu berufen war, seine Umgebung zu bilden und
emporzuheben.

pvÜSSELDORF. Der Landschafter Eugen Kampf
■-' hat einen Ruf als Lehrer an der Kunstakademie
in Kassel erhalten, wird ihm indes nicht Folge
leisten. — Die Ausschmückung des Sitzungssaales,
der Vorhalle und des Treppenhauses im Provinzial-
Ständehaus, wofür 260000 Mk. verlangt wurden, ist
im Provinzial-Landtag einstweilen abgelehnt worden.

T EIPZIG. Welchem Kunstfreund ist nicht die
Verlagsbuchhandlung Alphons Dürr in Leip-
zig bekannt? Bei Nennung des Namens tauchen
in der Erinnerung gut illustrierte und geschmack-
voll ausgestattete Bücher und Prachtwerke auf,
welche erkennen ließen, daß die Verlagsbuchhand-
lung von einem Manne geleitet wurde, der wußte
was er wollte, viel Geschmack und Kunstverständ-
nis hatte. Dieser Mann, Alphons Friedrich Dürr,
steht nunmehr seit fünfzig Jahren an der Spitze
des von ihm gegründeten Hauses; in sinniger Weise
hat der Sohn und Geschäfts-Teilhaber, Dr. Alphons
Dürr, dem Vater zu diesem Jubeljahr eine Festschrift*)
dargebracht, die in gediegener Ausstattung zeigt,
wie der Verlag Dürr entstanden und gewachsen ist
zu dem, was er heute bedeutet. Das ist zugleich
ein Stück Geschichte der deutschen Illustration in
der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts. Fast
alle Illustrationskünstler dieser Epoche wußte Dürr
für seinen Verlag zu gewinnen, und den meisten
war er eng befreundet. Der innige Verkehr mit

*) Die Buchhandlung Alphons Dürr in Leipzig, Festschrift zur
Feier des fünfzigjährigen Geschäfisjubiläums von Alphons Fried-
rich Dürr am 21. Februar 1903. Als Handschrift für Freunde
(Nicht im Buchhandel). Leipzig 1903. Alphons Dürr.

FRITZ BEHRENDT

Frühjahr-Ausstellung der^tmnchener Secession

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