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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 18.1902-1903

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Personal- u. Atelier-Nachrichten - Von Ausstellungen und Sammlungen - Denkmäler - Vermischtes
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https://doi.org/10.11588/diglit.12081#0491

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-a-SÖ> PERSONAL-NACHRICHTEN - DENKMALER <^p-

samen Platz einnimmt und, unmittelbar hinter den leuchtendes Winterstück. Auch als Porträtist rückt
ersten deutschen Kunststädten rangierend, dem Herzig in die Reihe der beachtenswerten Schweizer
deutschen Künstler die besten Chancen für die Künstler ein. — Vier Studien von Ad. Stäbli (•}•),
Würdigung und Verwertung seiner Werke bietet, pi. wundervoll tief empfundene Bilder, geben der Aus-
stellung ein besonderes Cachet. — An Plastik ist
D ASEL. In unserer Kunsthalle sind vierzig Land- eine Porträtbüste des bekannten Schweizer Genre-
schaffen von Prof. Karl Heffner in Freiburg Malers Albert Anker von Aug. Heer, eine recht
i. B. ausgestellt. Heffner, der lange, bevor man ihn tüchtige Leistung, ausgestellt. — Unsere öffentliche
in Deutschland kannte, in England hoch geschätzt Kunstsammlung mit ihren Schätzen von Holbeins
war, malt vorzugsweise englische Sujets mit außer- u. s. w. wird fleißig zu Studierzwecken benützt. Im
ordentlicher Sicherheit in der Erfassung und Wieder- gegenwärtig laufenden Universitäts-Semester hält
gäbe des Atmosphärischen ; auch Wasser und Bäume dort der Privatdozent für Kunstgeschichte, Herr
überraschen durch die Geschicklichkeit des Vor- Dr. P. Ganz, Konservator der Sammlung, kunst-
trages. In der Farbe sind sich alle diese Heffner- historische Uebungen ab,verbunden miteiner Führung
Sachen etwas ähnlich; aber ein feiner Geschmack durch die Galerie. — Der Basler Kunstverein hat
macht doch jedes Stück wieder besonders reizend. in Bezug auf seine jährlichen Verlosungen eine be-
Farbig kräftiger sind Heffners Bilder aus Italien. deutsame Neuerung eingeführt. Die übliche „Sil-
Unter den englischen ragt eine „Meeresstille", unter vester-Verlosung" von Kunstwerken wird ersetzt
den italienischen ein „Hafen von Viareggio" hervor. durch eine Auslosung von einer Anzahl Geldprämien
— Eine zweite Bilderserie hat Prof. L. A. Kunz in (Höchstbetrag Fr. 1000), für die von den Gewinnern
München ausgestellt; es sind ein Dutzend von jenen im Laufe des auf die Verlosung folgenden Jahres
saftigen, groß-dekorativen Frucht- und Blumen- in den vom Verein veranstalteten Ausstellungen
stücken, mit denen Kunz sich den Ehrentitel eines Kunstwerke nach freier Wahl erworben werden
Fortsetzers der berühmten Stillebenmalerei der alten sollen. Da man in München und Genf mit diesem
Holländer, namentlich des Jan Davidsz de Heem, ModusguteErfahrungen gemacht habe,soversprechen
erworben hat. Als Wandschmuck luxuriöser Speise- sich die Basler Künstler, von denen die Anregung
zimmer dürften diese Sachen zum Vornehmsten zur Aenderung ausgegangen ist, auch für Basel eine
gehören, was es gibt. — Neben den fremden Gästen Belebung des Kunstbetriebes. Der Gewinner einer
stellt ein Basler Künstler, Gottfried Herzig, Prämie ist in Bezug auf die Nationalität der Künstler
frische, groß gesehene, in ihrem Kolorit durchaus nicht an Vorschriften gebunden. g.
nicht gewöhnliche Landschaften aus: eine „Morgen-
stimmung in den Alpen1, verblüfft geradezu durch

die ungebrochene Natürlichkeit und Kraft ihrer DENKMALER
Farben, und ein Bild „Schnellzug" ist ein famoses,

pRANKFURT a. M. Auf dem hiesigen
* Friedhof ist das von Ludwig Sand-
München geschaffene Denkmal für Joachim
Raff am 17. Mai enthüllt worden. Es
ward anläßlich seiner Vollendung auf
S. 242 d. I. Jahrg. bereits besprochen.

/^HUR. Am 21. Mai hat die Enthüllung
des Denkmals für den Graubündner
Nationalhelden Benedikt Fontana stattge-
funden. Für die Gestaltung des Denkmals
hat sich dessen Schöpfer, der Bildhauer
Richard Kissling in Zürich, eine Epi-
sode aus der sog. Schlacht auf der Maiser
Heide zum Vorwurf genommen. Auf einem
mächtigen Sockel erhebt sich die Figur
Fontanas, der, tödlich getroffen, die Seinen
noch einmal anfeuert. Vor ihm liegt ein
gleichfalls sterbender Krieger.

)ARIS. Das Modell zum Emile Zola-
Denkmal ist bereits fertig. Constan-
tin Meunier und Alex. Charpentier
haben sich verpflichtet, das Monument,
welches sechs Meter Höhe haben wird, und
das im Tuileriengarten zur Aufstellung
kommen soll, in drei Jahren fertig zu
stellen. Zola ist auf einem Sockel aus
Granit aufrechtstehend in fester, energi-
scher Haltung dargestellt. Hinter ihm
erhebt sich die Figur der Wahrheit, welche
ihm den Weg weist. Am Sockel des Denk-
mals sind symbolisierende Gruppen ange-
bracht: eine ihr Kind säugende Mutter,
umgeben von anderen Kindern, versinn-
bildlicht »Fecondite«, eines der letzten
Werke des Dichters, ein Schmiedear-
augusthudler ruhender mann beiter, von Meunier entworfen, den Roman

Sommer-Ausslellang der Münchener Secession »Travail.«

Redaktionsschluß: 6. Juni 1903. Ausgabe: 18. Juni 1903.

Für die Redaktion verantwortlich: F. Schwartz.
Verlagsanstalt F. Bruckmann a.-g. — Druck von Alphons Bruckmann. Sämtlich in München.
 
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