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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 19.1903-1904

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Eckener, Hugo: Das "Wie" und das "Was" in der Kunst, [1]: ein paar neue Variationen über ein altes Thema
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Personal- und Atelier-Nachrichten - Von Ausstellungen - Denkmäler - Kunstliteratur
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https://doi.org/10.11588/diglit.12082#0060

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-3-Sö> DAS „WIE" UND DAS „WAS" IN DER KUNST <3s£=^-

franz stuck im zaubertald

Photographieverlag von Franz Hanfstaengl, München

Es ist klar, daß nach einer verkehrten das, was den eigentlichen Wert des Bildes

Theorie in praxi nicht verfahren werden kann, ausmachen sollte — es müßte denn ein

da sich sehr bald die Unzulänglichkeit solchen moderner Künstler oder ein Kunstgelehrter

Tuns herausstellen würde. So sehen wir sein. Nur bei den Schöpfungen der modernen

denn auch, daß die Kunstwerke faktisch nach Kunst soll man nicht auf das „Was", sondern

den Empfindungen und Gefühlen beurteilt auf das „Wie" sehen! Es dürfte nicht ohne

werden, die die in ihnen verkörperte Welt Interesse sein, zu überlegen, wie diese schiefe

in dem Beschauer wachruft, und es ist ledig- Auffassung entstehen konnte.

(Der Schluß folgt im nächsten Hefte)

lieh ein liebedienerisches und wichtigtuendes
Gespreize und zugleich ein Zeichen tatsäch-
licher Unempfänglichkeit für reinästhetische
Eindrücke, wenn die wahre „Kennerschaft"

in der Kritik in leerer Phraseologie ein Langes dctjcdimai lliun
und Breites von „saftiger Pinselführung", 1 t-KbUNAL- UND

„genialer Lösung dieses malerischen Problems" ATELIER-NAGHRIGHTEN
und dergleichen angeblich einzig und allein

reinkünstlerischen Qualitäten eines Bildes ^USSELDORF. Der am Corneliusplatz gelegene
. . . r,. ... j. „„ , .. . ... nördliche Teil des Stadtgrabens erhielt seiner-

spricht. Em verstandiger Mensch best über- zeit einen malerisch-wirkungsvollen Abschluß durch

haupt solche Kritiken, in denen es von fach- die lebendige Tritonengruppe und die beiden, von

gelehrten Ausdrücken wimmelt, gar nicht zu Fred. Coubillier ausgeführten Puttengruppen, die

Ende, denn er weiß, daß er doch nur Spreu vom. Verschönerungsverein errichtet wurden. Der

, . . , . . „ . . .r sudliche Teil des Stadtgrabens soll nun auch einen

und kein Kornlein Geist findet. Keinem würdigen Abschluß erhalten. Zum Zweck der Er-

würde es einfallen, etwa bei der Betrachtung langung geeigneter Entwürfe hatte der Verschöne-

von Dürers „Hieronymus im Gehäus" neben rungsverein ein Preis-Ausschreiben erlassen, das

und hinter der wundervollen Schilderung «jine s'"ke Beteiligung fand. Der erste Preis in

... , . , >- • j ,1 i dieser Konkurrenz wurde dem Entwürfe des Archi-

philosophischen Friedens noch besondere tekten walter furthmann, der zweite dem des

„reinkünstlerische" Qualitäten zu suchen als Bildhauers Albert Pehle zuerkannt. w. v.

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