Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 19.1903-1904

DOI Artikel:
Personal- u. Atelier-Nachrichten - Von Ausstellungen und Sammlungen
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.12082#0287

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
VON AUSSTELLUNGEN UND SAMMLUNGEN <ö^?-

eine Malmaschine erfunden werden, welche mit künstlerische Leitung der malerisch-dekorativen
derselben Genauigkeit und virtuosen Technik farbige Ausschmückung der deutschen kunstgewerblichen
Momenteindrücke und Augenblickssiimmungen aus Abteilung verpflichtet worden. Albert Maennchen
der Natur festhält. Das Malenkönnen ist noch erhielt außerdem den Auftrag für ein monumentales
keine Kunst. Alfred Bachmann gibt sich doch Portalgemälde in der deutschen Abteilung der
wenigstens noch Mühe, die Eindrücke zu einem Weltausstellung, Guhr für einen figürlichen deko-
Bilde abzustimmen. An plastischer Gestaltungs- rativen Fries. — In der deutschen Abteilung soll
kraft ist er den meisten überlegen, obwohl gerade der durch das Fernbleiben der Sezessionen freige-
er ungemein viel Sinn für seine Tonwirkungen wordene Raum durch eine historische Uebersicht
entwickelt. Von Wassily Kandinsky ist zu er- ausgefüllt werden, die bis in die Zeit der Nazarener
warten, daß er uns einmal mit einer Serie mehr- (Cornelius, Overbeck) zurückgreifen und die seit-
farbiger Holzschnitte u. dergl. überrascht. Seine herige Entwicklung der deutschen Kunst veran-
farbigen Zeichnungen gehören mit zu den frischesten schaulichen soll. — Statt der ursprünglich der
Darbietungen der Kollektion. Den Hauptanziehungs- deutschen Kunstabteilung in Aussicht gestellten
punkt bildet aber eine Reihe Zeichnungen von Al- 700 m können nunmehr nur 550 m zur Verfügung
fred Kubin. Wenn wir sagen Zeichnungen, so ist gestellt werden, wodurch etwa zweihundert Werke
das schon zu viel, denn eigentlich handhabt Kubin weniger zur Ausstellung gelangen werden. — Die
die künstlerischen Ausdrucksmittel ziemlich naiv — Zentraljury der Deutschen Künstlergenossenschaft
man könnte sagen dilettantisch. Aber vielleicht trat am 2. Februar in Hamburg zu den Prüfungs-
kommt es ihm darauf gar nicht an, vielleicht will arbeiten zusammen; zum ersten Vorsitzenden wurde
er gar nicht als Zeichner interessieren und über- Karl Marr gewählt. — Nunmehr wird auch die
läßt es Künstlern, wie Thöny, Bruno Paul, Th. Wiener Sezession auf der Ausstellung in St. Louis
Th. Heine u.a. Am Ende ist es ihm nur darum zu nicht vertreten sein, weil die Regierung trotz wieder-
tun, unsere Vorstellungen anzuregen und um so holten Einreichens einen »Arnold Winkelried des
kräftiger zu sein, je weniger Positives und Reales er Bildhauers Andri nicht für St. Louis angenom-
in der Erscheinung gibt. Kubins Kunst kann man men hat.
nicht analysieren, sie ist durchaus subjektiv, sie

entspringt aus einer ganz persönlichen Empfindung. RAZ. Nach der üblichen Sommerpause begann

die Saison mit einer Ausstellung des »Grazer

T. LOUIS. Weltausstellung. Die Maler Albert Künstlerbundes ;< es galt den Abschied seines

Maennchen und Rieh. Guhr (Berlin) sind vom Gründers und Obmanns, des vor drei Jahren aus

Reichkommissar für die Weltausstellung in St. Louis München zugewanderten PaulSchad-Rossa. Seine

1U04, Geh. Oberregierungsrat Lewald, für die fünfundfünfzig Bilder brachten größtenteils Dar-

s

JEAN FRANCOIS MILLET DIE KIRCHE VON GREVILLE

270
 
Annotationen