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Von Ausstellungen und Sammlungen – Personal- u. Atelier-Nachrichten - Denkmäler - Vermischtes
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.12082#0533
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den privaten Kaufgelegenheiten neben der auf den genden Unternehmer- und Bauschulen-Wesen ent-
Ausstellungen mehr Beachtung schenken soll, und gegenzuarbeiten und die Standesinteressen in jeder
gab dann abermals der gewohnten Zentrums-Ent- Weise wahrzunehmen, erläßt einen Aufruf zum
rüstung über die Darstellung des Nackten, diesmal Beitritt. Der Schriftführer des Bundes, Herr Archi-
mit besonderer Beziehung auf die Glaspalast-Aus- tekt Karl Börgemann, Hannover, Marienstraße 11,
Stellung, Ausdruck. nimmt Anfragen und Anmeldungen entgegen.
MÜNCHEN. Aus der Kgl. Gemäldegalerie in IZ'ARLSRUHE. Dem soeben erschienenen neun-
Schleißheim wird ein am 12. Juni dort ausge- zehnten Jahresbericht der hiesigen Malerinnen-
führter Bilderdiebstahl gemeldet. Das Gemälde, schule, die von den Herren Professoren Otto Kemmer
eine Belustigung auf dem Eise darstellend, ist auf und Max Roman geleitet wird, entnehmen wir, daß die
Kupfer gemalt und hat eine Größe von 11 X 15 cm Anstalt im verflossenen Schuljahr von zweiundsiebzig,
Querformat. Links am Ufer des Sees sieht man darunter zweiunddreißig neueingetretenen Schüle-
einen Kahn, rechts stehen auf dem Ufer, das sich rinnen besucht war und daß an Stelle des ausge-
in die Ferne verliert, mehrere Leute. schiedenen Herrn Professor Ritter nunmehr Herr
Professor F. Ff.hr, eine schon in München hervor-
I_TAAG. Eine originelle Form wandernder Aus- ragend bewährte Lehrkraft, dessen Klasse über-
* * Stellungen, die im vorigen Jahre zum ersten nommen hat. Mit dem 3. Oktober beginnt das
Male von W. O. J. Nieuwenkamp angewandt wurde, zwanzigste Schuljahr, wofür Anmeldungen bis zum
mehr zum persönlichen Vergnügen und Studium, 15. September einzureichen sind.
soll nun von dem Maler Philipp Zücken und dem
Ingenieur Bloys Treslong geschäftsmäßig ausge- MÜNCHEN. Zwei junge Berliner Bildhauer,
nutzt werden. Es handelt sich um ein Ausstellungs- Walter Krafft und Hans Lehmann, be-
schaff, das die Küstenstädte sowohl wie die an richten in Nr. 40 der »Werkstatt der Kunst« ihre
fahrbaren Binnengewässern liegenden Städte bereist allerdings etwas seltsamen Erfahrungen in Sachen
und holländische Gemälde, Plastiken und kunst- eines für Neustadt in O.-S. geplanten Brunnendenk-
gewerbliche Gegenstände in die Welt tragen soll. Man mals für Kaiser Wilhelm I. Sie haben, zufällig durch
verwendet zu dieser schwimmenden Ausstellung eine Freunde in dieser Stadt von jenem Plane unter-
Rheinaak von 25 m Länge und 5 m Breite und legt richtet, ganz auf eigenes Risiko einen Entwurf ein-
zwei Säle von zusammen 200 qm Bodenfläche darin an. gesandt, der dann durch Stadtratsbeschluß ohne
Ausschreibung einer Konkurrenz zur Ausführung
DARIS. Die Societe des amis de Luxembourg bestimmt wurde, wofür die beiden Künstler, wie sie
* faßte einen Beschluß im Sinne der auch von sagen, durchaus unantastbare, schriftliche und münd-
uns schon früher propagierten Idee, darauf hinzu- liehe Zeugnisse haben. Nachdem jener Stadtrats-
wirken, daß den Künstlern und deren Hinterblie- beschluß ergangen, ist nun Professor Böse in Bres-
benen mindestens eine einprozentige Tantieme von lau um ein Gutachten angegangen worden, hat dies
dem Erlös ihrer Werke bei öffentlichen Versteige- zu Ungunsten des Entwurfs von Krafft und Leh-
rungen gesetzlich gesichert wird, damit ihnen nicht mann abgegeben — und dann selbst einen solchen
ganz der Verdienst an wertvollen Werken entgeht, eingereicht, der zum Schluß, nachdem nachträglich
die unter dem Druck augenblicklicher Not vielleicht doch noch eine Konkurrenz zwischen Böse und Krafft
einmal weit unter dem Wert von ihnen an Händler und Lehmann ausgeschrieben worden war, mit
oder Private abgegeben wurden. einigen Aenderungen auch angenommen worden ist.
Die ganze Art und Weise, wie Professor Böse nach
T_J ANNOVER. Der Bund deutscher Architekten, den Angaben von Krafft und Lehmann vorgegangen
* * im Jahre 1903 gegründet, mit dem Ziele, dem ist, ist derart, daß man auf seine öffentliche Recht-
unkünstlerischen und den Architektenstand schädi- fertigung gespannt sein darf.
Redaktionsschluß: 7. Juli 1904 Ausgabe: 21. Juli 1904
Für die Redaktion verantwortlich: F. Schwartz
Verlagsanstalt F. Bruckmann a.-g. — Druck von Alphons Bruckmann. — Sämtlich in München
den privaten Kaufgelegenheiten neben der auf den genden Unternehmer- und Bauschulen-Wesen ent-
Ausstellungen mehr Beachtung schenken soll, und gegenzuarbeiten und die Standesinteressen in jeder
gab dann abermals der gewohnten Zentrums-Ent- Weise wahrzunehmen, erläßt einen Aufruf zum
rüstung über die Darstellung des Nackten, diesmal Beitritt. Der Schriftführer des Bundes, Herr Archi-
mit besonderer Beziehung auf die Glaspalast-Aus- tekt Karl Börgemann, Hannover, Marienstraße 11,
Stellung, Ausdruck. nimmt Anfragen und Anmeldungen entgegen.
MÜNCHEN. Aus der Kgl. Gemäldegalerie in IZ'ARLSRUHE. Dem soeben erschienenen neun-
Schleißheim wird ein am 12. Juni dort ausge- zehnten Jahresbericht der hiesigen Malerinnen-
führter Bilderdiebstahl gemeldet. Das Gemälde, schule, die von den Herren Professoren Otto Kemmer
eine Belustigung auf dem Eise darstellend, ist auf und Max Roman geleitet wird, entnehmen wir, daß die
Kupfer gemalt und hat eine Größe von 11 X 15 cm Anstalt im verflossenen Schuljahr von zweiundsiebzig,
Querformat. Links am Ufer des Sees sieht man darunter zweiunddreißig neueingetretenen Schüle-
einen Kahn, rechts stehen auf dem Ufer, das sich rinnen besucht war und daß an Stelle des ausge-
in die Ferne verliert, mehrere Leute. schiedenen Herrn Professor Ritter nunmehr Herr
Professor F. Ff.hr, eine schon in München hervor-
I_TAAG. Eine originelle Form wandernder Aus- ragend bewährte Lehrkraft, dessen Klasse über-
* * Stellungen, die im vorigen Jahre zum ersten nommen hat. Mit dem 3. Oktober beginnt das
Male von W. O. J. Nieuwenkamp angewandt wurde, zwanzigste Schuljahr, wofür Anmeldungen bis zum
mehr zum persönlichen Vergnügen und Studium, 15. September einzureichen sind.
soll nun von dem Maler Philipp Zücken und dem
Ingenieur Bloys Treslong geschäftsmäßig ausge- MÜNCHEN. Zwei junge Berliner Bildhauer,
nutzt werden. Es handelt sich um ein Ausstellungs- Walter Krafft und Hans Lehmann, be-
schaff, das die Küstenstädte sowohl wie die an richten in Nr. 40 der »Werkstatt der Kunst« ihre
fahrbaren Binnengewässern liegenden Städte bereist allerdings etwas seltsamen Erfahrungen in Sachen
und holländische Gemälde, Plastiken und kunst- eines für Neustadt in O.-S. geplanten Brunnendenk-
gewerbliche Gegenstände in die Welt tragen soll. Man mals für Kaiser Wilhelm I. Sie haben, zufällig durch
verwendet zu dieser schwimmenden Ausstellung eine Freunde in dieser Stadt von jenem Plane unter-
Rheinaak von 25 m Länge und 5 m Breite und legt richtet, ganz auf eigenes Risiko einen Entwurf ein-
zwei Säle von zusammen 200 qm Bodenfläche darin an. gesandt, der dann durch Stadtratsbeschluß ohne
Ausschreibung einer Konkurrenz zur Ausführung
DARIS. Die Societe des amis de Luxembourg bestimmt wurde, wofür die beiden Künstler, wie sie
* faßte einen Beschluß im Sinne der auch von sagen, durchaus unantastbare, schriftliche und münd-
uns schon früher propagierten Idee, darauf hinzu- liehe Zeugnisse haben. Nachdem jener Stadtrats-
wirken, daß den Künstlern und deren Hinterblie- beschluß ergangen, ist nun Professor Böse in Bres-
benen mindestens eine einprozentige Tantieme von lau um ein Gutachten angegangen worden, hat dies
dem Erlös ihrer Werke bei öffentlichen Versteige- zu Ungunsten des Entwurfs von Krafft und Leh-
rungen gesetzlich gesichert wird, damit ihnen nicht mann abgegeben — und dann selbst einen solchen
ganz der Verdienst an wertvollen Werken entgeht, eingereicht, der zum Schluß, nachdem nachträglich
die unter dem Druck augenblicklicher Not vielleicht doch noch eine Konkurrenz zwischen Böse und Krafft
einmal weit unter dem Wert von ihnen an Händler und Lehmann ausgeschrieben worden war, mit
oder Private abgegeben wurden. einigen Aenderungen auch angenommen worden ist.
Die ganze Art und Weise, wie Professor Böse nach
T_J ANNOVER. Der Bund deutscher Architekten, den Angaben von Krafft und Lehmann vorgegangen
* * im Jahre 1903 gegründet, mit dem Ziele, dem ist, ist derart, daß man auf seine öffentliche Recht-
unkünstlerischen und den Architektenstand schädi- fertigung gespannt sein darf.
Redaktionsschluß: 7. Juli 1904 Ausgabe: 21. Juli 1904
Für die Redaktion verantwortlich: F. Schwartz
Verlagsanstalt F. Bruckmann a.-g. — Druck von Alphons Bruckmann. — Sämtlich in München