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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 19.1903-1904

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Personal- u. Atelier-Nachrichten - Von Ausstellungen und Sammlungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.12082#0581

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-^äaZ> VON AUSSTELLUNGEN UND SAMMLUNGEN <^^~

mit einer Anzahl von Bildern an die Oeffentlich- jour-Beleuchtung. Eine Ausstellung L C. Breslau
keit getreten. Wir lernen in ihm einen Maler in der »Galerie Georges Petit« im April dieses
kennen, der mit großer Energie lebhaft empfundene Jahres umfaßte 109 Nummern (Oelbilder, Pastelle,
farbige Eindrücke auf die Leinwand setzt. Er Zeichnungen) und wurde in Paris sehr beachtet,
scheint durch die Zügelschule gegangen zu sein, Arsene Alexandre hatte das orientierende Vorwort
wenigstens deutet eine vorzüglich gemalte Freilicht- zum Katalog geschrieben. g.
Studie »Ruhe im Schatten« darauf hin. Man merkt

gleich, worauf es ihm ankommt, er bevorzugt Motive, l_I ANNOVER. Der Kunstverein für Hannover
wie herbstlich gefärbte Bäume, das Spiel des Lichtes macht bekannt, daß alljährlich neben der am

auf fließendem Wasser, die menschliche Figur im 24. Februar bis Mitte April stattfindenden großen
Zusammenhang mit stofflich verschieden gearteten Frühjahrsausstellung auch eine Herbstausstellung
Gegenständen, bunten Teppichen, Kleidern und in den Räumen des Künstlerhauses veranstaltet
Möbeln usw., wobei er durch seine Behand-
lungsweise gerade das Stoffliche in der Er-
scheinung geschickt hervorhebt. Aber trotz
seiner ausgesprochenen malerischen Ab-
sichten behält er doch vor allem die Form,
den charakteristischen Ausdruck im Auge,
er sieht plastisch.

V"ÖLN. Das hiesige Kunstleben bietet zu
dieser Zeit eine besonders günstige Ge-
samtvue. Der Salon Schulte brachte einige
Aquarelle des in Köln ansässigen G. Kaul-
bach, Straßen- und Vorstadtbilder in Regen-
stimmung, mit zarten, silbergrauen Lufttönen;
dann eine gute Kollektiv-Ausstellung der Dres-
dener Künstlervereinigung »Elbier«: an die
60 Gemälde und Zeichnungen von Bendrat,
Besig, Dorsch, Friederici, Müller-Bres-
lau, Pepino, Ufer, Wilckens u. a.. sowie
einige Skulpturen von Sintenis. — Der Kunst-
salon Abels zeigte uns eine reichhaltige Samm-
lung von Lithographien des Karlsruher Künst-
lerbundes und neuerdings Radierungen des
Ungerschülers Hugo Struck (Berlin); sie
sind im Landschaftlichen wenig glücklich,
umso besser aber, sehr sicher in der Cha-
rakteristik und von meisterhafter Technik, die
Porträtköpfe, sonderlich die alten Männer
jüdischer Rasse. — Im Kunstverein sieht man
eine Reihe ganz vorzüglicher Arbeiten. Erst-
lich eine Anzahl Bilder der Berliner Künstler-
Vereinigung »Norddeutsche Werkstatt«, meist
wendische Bauernscenen und -Charakterköpfe
von W. Zehme, M. Fabian, B. Genzmer u. a.
Besonders hervorzuheben sind die beiden
Bilder von Bischoff-Culm: »Derjude von
Nidden« und »Nach Sonnenuntergang«, ganz
ausgezeichnet ist in dem letzteren die weiche
Atmosphäre gemalt und die müde, friedvolle
Stimmung zum Ausdruck gebracht. Das beste
aber und stärkste in der derzeitigen Aus-
stellung sind die Bilder von Franz Stassen:
zunächst zwei Landschaften (»In den Weiden«
und »Obstgarten«), dann der »Pan« und ganz heinz moller werden und vergehen

besonders die »Kreuzabnahme«; diese zwar Internationale Kunstausstellung Düsseldorf 1904

nicht völlig frei von Einflüssen Klingers, aber
doch originell in der Beleuchtung und Farben-
glut, und packend durch die Realistik und phrasen- werden soll. Die erste Herbstausstellung wird am
lose Eindringlichkeit des Schmerzes. Fortlage 25. September eröffnet werden und bis zum 10. No-
vember dauern. Da die Ankäufe des Vereins für
DARIS. Die Stadt Paris hat für ihre Galerie seine Verlosung auch auf der neuen Ausstellung
'das von der Zürcherin Louise Catherine bewerkstelligt werden und in diesem Jahre größere
Breslau geschaffene Porträt des jung verstorbenen Erwerbungen fürMuseumszwecke in Aussicht stehen,
Pariser Bildhauers Carries angekauft: der erste so glaubt man, auf eine reiche Beschickung rechnen
Fall der Erwerbung eines Bildes von nichtfran- zu können, zumal die Zahl der von einem Künstler
zösischer Hand durch die Stadt Paris. Fräulein einzusendenden Bilder, die für die Frühjahrsaus-
Breslau lebt allerdings dort und ist seit längerer Stellung auf zwei Nummern beschränkt ist, auf vier
Zeit — als einzige Malerin — Ritter des Ordens erhöht wurde. pl.
der Ehrenlegion. Sie malt hauptsächlich Porträts

und Genrestücke von großer Auffassung, geschickter p\ÜSSELDORF. In einer Ausschußsitzung des

Technik und meist von eigenartig pikanter Contre- Kunstvereins für die Rheinlande und Westfalen

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