DIE FRÜHJAHR-AUSSTELLUNG DER MÜNCHENER SEZESSION
schaffender und befreiender Arbeit, in denen zeigt, mit gar energischer Pinselführung in
was vom Geiste Constantin Meuniers lebt, großem Zuge einen Menschen zu schildern,
Ein homo novus, an dem man bedingungslos aber auch, wie in seiner Schneelandschaft
seine Freude haben kann, ist der Landschafter von der Stadtgrenze und seiner impressionisti-
Fritz Osswald. Er hat sich offensichtlich sehen Darstellung eines Bühnenbildes, die
an Oskar Moll gebildet, der ebenfalls wieder delikatesten Beleuchtungsprobleme zu lösen
durch großzügige, lichterfüllte und freie Male- weiß. Sabine Licht (Dachau), die ein paar
reien vertreten ist, aber Osswald bringt auch Schimmel im Walde und ein Hundebildnis
genug Eigenes mit, ein frisches und heiteres mit keckem, sicherem Strich gemalt hat.
Temperament, einen festen, gesunden Strich. Albert Lamm mit seinen, ein wenig schweren,
Die sonnigen Landschaftsstudien „Schnee" und aber groß gesehenen Landschaften, der Land-
„Hauseingang" gehören zum Besten in dieser schafter Carl Reiser mit seinen tiefinner-
Ausstellung. Ein neuer, kommender Mann ist liehen Darstellungen deutscher Landschaft in
fernerderDachauerFELixBüRGERS,vondessen Aquarell und Gouache; Julius Seyler, der
vierherzerquickendfrischenLandschaftenrecht starken Realismus mit feinem Blick für den
schwer die beste herauszufinden ist — viel- ZauberdesfreienLichtesverbindet; W. Stumpf
leicht ist es die wundersam weiche, flimmernde mit seinen eminent wahren Winterbildern
Mondnacht —, ist Theodor Esser, dessen rea- aus Schleißheim, Karl Staudinger (Dachau)
listische Bauernschilderungen in ihrer derben mit seinen kräftig gemalten alten Bauern im
Wahrhaftigkeit an Ludwig Thoma denken Wald, die Landschafter Helene Kob, A. Hoff-
lassen, ist Georg Kars, der, wie unsere Re- mann, Julius Gerstmann, Stefan Filip-
produktion seines Bildnisses des Malers R. kiewicz, Rudolf Gönner, Rudolf Petuel,
rudolf nissl die putzmacherin
Frühjahr-Ausstellung der Münchener Sezession
362
schaffender und befreiender Arbeit, in denen zeigt, mit gar energischer Pinselführung in
was vom Geiste Constantin Meuniers lebt, großem Zuge einen Menschen zu schildern,
Ein homo novus, an dem man bedingungslos aber auch, wie in seiner Schneelandschaft
seine Freude haben kann, ist der Landschafter von der Stadtgrenze und seiner impressionisti-
Fritz Osswald. Er hat sich offensichtlich sehen Darstellung eines Bühnenbildes, die
an Oskar Moll gebildet, der ebenfalls wieder delikatesten Beleuchtungsprobleme zu lösen
durch großzügige, lichterfüllte und freie Male- weiß. Sabine Licht (Dachau), die ein paar
reien vertreten ist, aber Osswald bringt auch Schimmel im Walde und ein Hundebildnis
genug Eigenes mit, ein frisches und heiteres mit keckem, sicherem Strich gemalt hat.
Temperament, einen festen, gesunden Strich. Albert Lamm mit seinen, ein wenig schweren,
Die sonnigen Landschaftsstudien „Schnee" und aber groß gesehenen Landschaften, der Land-
„Hauseingang" gehören zum Besten in dieser schafter Carl Reiser mit seinen tiefinner-
Ausstellung. Ein neuer, kommender Mann ist liehen Darstellungen deutscher Landschaft in
fernerderDachauerFELixBüRGERS,vondessen Aquarell und Gouache; Julius Seyler, der
vierherzerquickendfrischenLandschaftenrecht starken Realismus mit feinem Blick für den
schwer die beste herauszufinden ist — viel- ZauberdesfreienLichtesverbindet; W. Stumpf
leicht ist es die wundersam weiche, flimmernde mit seinen eminent wahren Winterbildern
Mondnacht —, ist Theodor Esser, dessen rea- aus Schleißheim, Karl Staudinger (Dachau)
listische Bauernschilderungen in ihrer derben mit seinen kräftig gemalten alten Bauern im
Wahrhaftigkeit an Ludwig Thoma denken Wald, die Landschafter Helene Kob, A. Hoff-
lassen, ist Georg Kars, der, wie unsere Re- mann, Julius Gerstmann, Stefan Filip-
produktion seines Bildnisses des Malers R. kiewicz, Rudolf Gönner, Rudolf Petuel,
rudolf nissl die putzmacherin
Frühjahr-Ausstellung der Münchener Sezession
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