DIE SOMMER-AUSSTELLUNG DER MÜNCHENER SEZESSION 1906
JULIUS DIEZ DIE PANIK
Sommer-Ausstellung der Münchener Sezession 1906
emporsteigenden Münchners C. Ebbinghaus das interessanteste, jedenfalls neuartig in der
bringen wir hier nur den „David" zur Ab- Auffassung. Der oben im Baum erscheinende,
bildung (Abb. S. 472); auch hier ist die Be- zürnende Kopf des vertreibenden Engels, der
wegung meisterhaft; der Akt selbst ist weich ein klein wenig an Beethoven erinnert, ist
gehalten und der Gesichtsausdruck jugend- vielleicht nicht strikt biblisch, aber gewiß
lich-offen, fast noch eindrucksvoll. Auch
kindlich. Der Kopf, | Fritz Behn's Re-
der in antiker Weise HBHn^^HI JOB liefs sind höchst be-
klein erscheint, sitzt niBH^fl ' - - ^ achtenswert; der Ar-
aufmächtig sich ent- ^^^feNMI^ti chaismus in den Fi-
wickelnden Schul- H^^P^^He ^ ^HS* guren, z. B. des Tel 1-
tern; man fühlt, daß -s. Reliefs vom Schiller-
das einmal einen - JIbI^^^^BH' brunnen Essen
Herkulesgeben kann. ^^^^^^E (Abb. S. 472), er-
Max Schmidt (Rom) scheint sehr glück-
sandte zwei gefärbte lieh durchgeführt.
Frauenköpfe. Die
„Emilia" (Abbild.
S. 457) mit der mo-
dernen Überhängen- %l ' Wä \ GEDANKEN ÜBER
den Frisur wirkt am KUNST
drastischesten und
lebendigsten. Nur Der Zweifel ist der
hätte man den Wahrheit Anfang.^
Wunsch, das Haar
mehr durchgearbei- Ob es inhaltlich in-
tet zu sehen, da es teressant oder nicht,
so fast wie eine Pktte % 1 davon die Beurteilung
sci fast wie einegiatte dnes mdes abhängig
Wulst von dunklem zu machen, wird jeder-
Gummi erscheint. zeit zu falschen Resul-
Von den ausgestell- P^* HF'f^HHKfl taten führen, da es
ten Reliefs ist G TV"'" v.l ■ ■• • '^JL vielen großen Kunstlern
|HW0 gelungen inter-
Roemer s „Vertrei- ■
bung aus dem Para- ^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^Bm essante Gegenstände
diese» (Abb. neben- ceorg roemer Vertreibung ausdem Paradies rein künstlerisch dar-
, ,, • ,, ■ , ' zustellen.
Srenena^ VieileiCnt Sommer-Ausstellung der Münchener Sezession 1906 Trübner
Julius Münz
Die Kunst tar Alle XXI
465
58
JULIUS DIEZ DIE PANIK
Sommer-Ausstellung der Münchener Sezession 1906
emporsteigenden Münchners C. Ebbinghaus das interessanteste, jedenfalls neuartig in der
bringen wir hier nur den „David" zur Ab- Auffassung. Der oben im Baum erscheinende,
bildung (Abb. S. 472); auch hier ist die Be- zürnende Kopf des vertreibenden Engels, der
wegung meisterhaft; der Akt selbst ist weich ein klein wenig an Beethoven erinnert, ist
gehalten und der Gesichtsausdruck jugend- vielleicht nicht strikt biblisch, aber gewiß
lich-offen, fast noch eindrucksvoll. Auch
kindlich. Der Kopf, | Fritz Behn's Re-
der in antiker Weise HBHn^^HI JOB liefs sind höchst be-
klein erscheint, sitzt niBH^fl ' - - ^ achtenswert; der Ar-
aufmächtig sich ent- ^^^feNMI^ti chaismus in den Fi-
wickelnden Schul- H^^P^^He ^ ^HS* guren, z. B. des Tel 1-
tern; man fühlt, daß -s. Reliefs vom Schiller-
das einmal einen - JIbI^^^^BH' brunnen Essen
Herkulesgeben kann. ^^^^^^E (Abb. S. 472), er-
Max Schmidt (Rom) scheint sehr glück-
sandte zwei gefärbte lieh durchgeführt.
Frauenköpfe. Die
„Emilia" (Abbild.
S. 457) mit der mo-
dernen Überhängen- %l ' Wä \ GEDANKEN ÜBER
den Frisur wirkt am KUNST
drastischesten und
lebendigsten. Nur Der Zweifel ist der
hätte man den Wahrheit Anfang.^
Wunsch, das Haar
mehr durchgearbei- Ob es inhaltlich in-
tet zu sehen, da es teressant oder nicht,
so fast wie eine Pktte % 1 davon die Beurteilung
sci fast wie einegiatte dnes mdes abhängig
Wulst von dunklem zu machen, wird jeder-
Gummi erscheint. zeit zu falschen Resul-
Von den ausgestell- P^* HF'f^HHKfl taten führen, da es
ten Reliefs ist G TV"'" v.l ■ ■• • '^JL vielen großen Kunstlern
|HW0 gelungen inter-
Roemer s „Vertrei- ■
bung aus dem Para- ^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^Bm essante Gegenstände
diese» (Abb. neben- ceorg roemer Vertreibung ausdem Paradies rein künstlerisch dar-
, ,, • ,, ■ , ' zustellen.
Srenena^ VieileiCnt Sommer-Ausstellung der Münchener Sezession 1906 Trübner
Julius Münz
Die Kunst tar Alle XXI
465
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