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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 23.1907-1908

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Bode, Wilhelm von: Der Verkauf der Sammlung Rudolf Kann in Paris nach Amerika
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https://doi.org/10.11588/diglit.12504#0028

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F. VON UH DE DER TRINKER (1835)

Original im Besitze des Hof kunsthändlers H. L. Neumann, Wien

DER VERKAUF DER SAMMLUNG RUDOLF KANN IN PARIS

NACH AMERIKA

Von Wilhelm Bode

Alle Zeitungen verkünden den Verkauf der kaner sind. Jene Reklame übertreibt aber
Galerie des verstorbenen Rudolf Kann den künstlerischen Wert der Sammlung durch
in Paris an die Londoner Kunsthändlerfirma aus nicht: ohne Ueberschätzung kann man
Duveen Bros. Die Art, wie der Kauf mit die Sammlung der alten Gemälde für die
seinem „Rekordpreis von 20 Millionen Mark" bedeutendste und gewählteste Galerie er-
bekannt gemacht und wie die Sammlung in klären, die noch im Privatbesitz sich be-
den verschiedensten Zeitungen von London findet. Die Galerie Liechtenstein in Wien
Paris und New York angepriesen wird, läßt (zudem eine fürstliche Sammlung, die seit
keinen Zweifel darüber, woher diese gleich- einem Jahrhundert eine öffentliche ist) und
lautenden Noten stammen. Das könnte bei auch verschiedene englische und französische
dem Leser den Verdacht erregen, hinter dieser Privatgalerien, wie die von Bridgwater House,
Reklame stecke wohl nicht viel, und die Samm- Petworth, mehrere Rothschildsche Samm-
lung Kann sei wohl nicht viel besser als manche lungen usf. sind reicher und haben zum
andere Privatsammlung, ihr Verlust für Europa Teil wohl ebensoviel Werke der ersten
sei also kein besonders beklagenswerter. Denn Meister, aber eine solche Zahl von Meister-
über den Ozean werden diese Kunstwerke, werken hat keine aufzuweisen, und so gewählt
wenigstens die hervorragendsten, sicher wan- und mannigfaltig ist sicher keine zweite. Die
dem, wenn auch die Käufer Londoner Händler Galerie R. Kann steht darin der Gemälde-
sind, da ihre hauptsächlichsten Kunden Ameri- Sammlung der Wallace Collection nahe oder

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