j. bossard
präludium (farbige lithographie)
Aus dem Zyklus „Das Jahr"
J
JOHANNES BOSSARD
Von Adolf Grabowsky
OHANNEsBossARDisteinervondenKünstlern, dringung und Durchbildung der äußerlich auf-
die sich mit Bewußtsein dem Impressionis- genommenen Eindrücke. Weil aber Bossard
mus gegenüberstellen. Ihm ist die bildende einer von den starken Künstlern ist, die sich
Kunst mehr als ein sinnlicher Reiz, mehr als mit Herz und Sinnen die ganze Welt unter-
ein bloßes Augenspiel. Er weiß von der ur- tan machen wollen, und weil er wiederum
gewaltigen weiß, daß ohne Vergewaltigung nicht jeder
Schöpfer- Zweig der bildenden Kunst gleich geeignet für
kraft des dies Beginnen ist, deshalb hat er sich nach-
Künstlers, einander die Malerei wie die Skulptur, die
die Äußeres farbige und nichtfarbige Zeichnung und Litho-
und Inneres graphie, die Radierung und die dekorative
verschmilzt. Ornamentik, ja selbst die Architektur dienst-
innere An- bar gemacht.
schauungin Er ist ein Schweizer und bringt in unser
diesem immer zimperlicher werdendes Deutschland
Sinne heißt Alpenluft und klaren Himmel mit. Ein unter-
nicht etwa setzter, stämmiger Mann, jetzt vierunddreißig-
einPhiloso- jährig. Anfangs, als einfacher Töpfergeselle,
phieren,das nur von fern in die Bezirke der Kunst hin-
der Kunst einlugend. Von dieser Zeit ist ihm das gute
ewig fremd Handwerk als Basis alles Weiteren geblieben.
bleiben Dann unter tausend Mühseligkeiten erst in
muß, viel- München, später in Berlin Maler und Bild-
mehrdiein- hauer. Eigentlich immer Autodidakt; was ihm
Johannes bossard nereDurch- die Münchener Akademie und die Berliner
Die Kunst für Alle XXIV. 10. 15. Februar 1909.
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präludium (farbige lithographie)
Aus dem Zyklus „Das Jahr"
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JOHANNES BOSSARD
Von Adolf Grabowsky
OHANNEsBossARDisteinervondenKünstlern, dringung und Durchbildung der äußerlich auf-
die sich mit Bewußtsein dem Impressionis- genommenen Eindrücke. Weil aber Bossard
mus gegenüberstellen. Ihm ist die bildende einer von den starken Künstlern ist, die sich
Kunst mehr als ein sinnlicher Reiz, mehr als mit Herz und Sinnen die ganze Welt unter-
ein bloßes Augenspiel. Er weiß von der ur- tan machen wollen, und weil er wiederum
gewaltigen weiß, daß ohne Vergewaltigung nicht jeder
Schöpfer- Zweig der bildenden Kunst gleich geeignet für
kraft des dies Beginnen ist, deshalb hat er sich nach-
Künstlers, einander die Malerei wie die Skulptur, die
die Äußeres farbige und nichtfarbige Zeichnung und Litho-
und Inneres graphie, die Radierung und die dekorative
verschmilzt. Ornamentik, ja selbst die Architektur dienst-
innere An- bar gemacht.
schauungin Er ist ein Schweizer und bringt in unser
diesem immer zimperlicher werdendes Deutschland
Sinne heißt Alpenluft und klaren Himmel mit. Ein unter-
nicht etwa setzter, stämmiger Mann, jetzt vierunddreißig-
einPhiloso- jährig. Anfangs, als einfacher Töpfergeselle,
phieren,das nur von fern in die Bezirke der Kunst hin-
der Kunst einlugend. Von dieser Zeit ist ihm das gute
ewig fremd Handwerk als Basis alles Weiteren geblieben.
bleiben Dann unter tausend Mühseligkeiten erst in
muß, viel- München, später in Berlin Maler und Bild-
mehrdiein- hauer. Eigentlich immer Autodidakt; was ihm
Johannes bossard nereDurch- die Münchener Akademie und die Berliner
Die Kunst für Alle XXIV. 10. 15. Februar 1909.
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