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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 25.1909-1910

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Von Ausstellungen und Sammlungen - Neue Kunstliteratur - Personal-Nachrichten
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I

VON AUSSTELLUNGEN

VON AUSSTELLUNGEN bracht ist, umfaßt 349 Werke von 78 Ausstellern

(Gemälde, Plastik und Architektur). Einzelne Künst-
TNNSBRUCK. (Jubiläums-Kunstausstellung) Die ler nehmen eigene Säle in Anspruch; so hat Albin
1 Idee, anläßlich der Jahrhundertfeier eine Kunst- egger-Lienz mit einer Reihe von Gemälden und
ausstellung zu veranstalten, ist eine umso glück- Studien ein Zimmer gefüllt. Egger ist in ein neues
lichere zu nennen, als das einheimische Publikum Stadium seines Schaffens getreten, das ihn uns, die
leider bis heute dem künstlerischen Schaffen der wir seine früheren Werke kennen, von einer ganz
heimatlichen Künstler wenig Interesse entgegen- neuen Seite zeigt. Die Manier seines »Haspinger«
brachte und außerdem seit mehreren Jahren keine und ähnlicher Werke findet freilich hier noch wenig
Ausstellung in Innsbruck stattfand. Streitigkeiten Verständnis. Franz v. Defregger hat zwei Bilder
unter den Künstlern selbst, hauptsächlich aber der »Landsturm in Tirol« und »Hofers Abschied« aus-
Mangel jeder Unterstützung und Förderung, sowie gestellt, von denen das erste viel mehr als das
der Mangel eines geeigneten Ausstellungsraumes letzte dem bisherigen gleichmäßigen Charakter seiner
sind die Ursachen dieser Erscheinung, die teilweise Kunst entspricht. Seine Schule könnten Karl Jor-
auch diesmal wieder hereingespielt haben. Einige dan-Straßburg und Thomas Walch-München dar-
Künstler hatten sich zur Veranstaltung dieser Ju- stellen. Mathias Schmid hat diesmal nur kleine
biläums-Kunstausstellung zusammengetan, wußten Bildchen ohne viel Hervorstechendes beigesteuert,
höhere Persönlichkeiten dafür zu interessieren und Ein interessanter Künstler ist Moritz Bauern-
brachten es fertig, daß sich ca 90 Aussteller an- feind-Volders mit seinen ganz eigenartigen Mär-
meldeten — freilich manche darunter von min- chenphantasien und humorvollen Zeichnungen,
derer Bedeutung. Einige der bedeutendsten Tiroler Thomas Riss brachte diesmal keine seiner viel-
Künstler, wie Franz v. Defregger, Albin Egger-Lienz, sagenden Kompositionen, dagegen eine Reihe von
Mathias Schmid, Thomas Riß, Moritz Bauernfeind prächtigen Damenporträts und Landschaften, ganz
und Hans J. Weber, taten gerne mit, nur die treue- in seiner malerischen Eigenart. Mit kräftigen Farb-
sten Anhänger des Künstlerbundes hielten sich und Lichtkontrasten arbeitet Max angerer-Schwaz,
fern, nachdem Versuche, eine Einigung zu erzielen, zart und liebevoll ins Detail gehend Hugo Grimm-
gescheitert waren. Schade, denn dadurch sind einige Innsbruck, in tiefen, verschleierten Tönen Hans J.
unserer tüchtigsten Künstler von der Ausstellung Weber, jeder in seiner Art äußerst sympathisch,
ferngehalten worden. — Die Ausstellung, die in 10 Eine Kollektion kleinerer Gemälde erinnert an den
Sälen des Pädagogiums ziemlich günstig unterge- leider zu früh verstorbenen Porträtisten Prof. Josef

Schretter. Frau Palmie-Kap-
_ ferer-München hat drei eigenar-
tige, in der Farbe vorzüglich ge-
lungene Blumenstücke ausgestellt.
Zu erwähnen sind noch Alois
penz-Frankfurt, Josef Moroder-
St. Ulrich, HuBER-Feldkirch (mit
dem Entwurf zu einem Deckenge-
mälde »Die Religion «(.Alexander
KöSTER(miteinerreizenden Enten-
studie'', ERich heermann-Berlin
(mit einer Reihe von Radierungen),
Horatio GAiGHER-Meran, Au-
gust Frech-VöIs, Anton Colli-
München und Andreas Einber-
ger-Brixlegg. Die Plastik — auch
durch eine Krippenausstellung ver-
treten — weist manches Gute, wenn
auch keinen direkten Clou, auf.

A. SlKORA

ASSEL. Der Kunstverein sieht
gegenwärtig französische Gäste
bei sich. Der aus Hersfeld bei
Kassel stammende, seit Jahren in
Paris wohnende Bildhauer Arnold
Rechberg hat, ohne sich an ein
bestimmtes Programm zu binden,
eine etwa hundertfünfzig Gemälde,
Zeichnungen, Gravüren und Skulp-
turen umfassende Kollektion zu-
sammengebracht, die trotz ihres
bescheidenen Umfanges das Prädi-
kat »einzigartig« verdient. Denn
es ist bisher in Deutschland wohl
kaum Gelegenheit geboten gewe-
sen, in einem so engen Nebenein-
ander wie hier eine Auswahl von
Arbeiten derjenigen Meister zu
sehen, die, sei es kraft ihrer Per-
hansthoma Frühlingsarbeit sönlichkeit als Bahnbrecher und

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