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Michel, Wilhelm: Die Kunst im Dienste der Geselligkeit
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.12502#0222
DIE KUNST IM DIENSTE DER GESELLIGKEIT i)
(j, sie in der Modellierung, in der Luftschilde- GEDANKEN UBER KUNST (i
V) rung nicht zu viel geben wollen. Die Festkarte Die Phantasie in der Kunst besteht darin, daß man [)
ist ein Spezialfall der Illustration. Hat in der den vollkommensten Ausdruck für eine existierende }f
V4 Illustration überhaupt ein subjektiv-geistiges Sache finde, nicht aber, daß man diese Sache selbst R
>\ cl . ,. , . . , j 2 erfinde oder schaffe. Courbet t\
Element die Oberhand, so wird das von der .
^ leichten, dem Momente dienenden Kunstübung jede wirklich lebendige Kunst ist das Ergebnis V)
i der Festkarte noch mehr gefordert. Es ist sinn- des Charakters, der Sitte und Anschauungen, der M
) Ins und stillos, hier wuchtige und nnsjeistiae sozialen und politischen Verhältnisse der Nation, in ()
ä los und stillos, hier wuchtige und ungeistige sozialen und politischen Verhältnisse der Nation, in »
Wirklichkeit zu geben; vor allem vereitelt der Sle steht- , Kft* >\
M es die nötige Pointierung. Das ist es ja, Man muß machen, wie einem der Schnabel ge- >\
(i was die großen Illustratoren macht, daß sie wachsen ist. Gerade in der Zeit, die ich in München (4
f) nicht nur gute Einfälle haben und Pointen mit durchmachte, kam ich zu dem Resultat, daß das, f)
\1 :„ „_ j n -u c-. • u was die Seele von selbst ergreift und wovon sie er- \1
n zu spitzen wissen, sondern daß ihr Strich griffen wird, das einzig Richtige für jeden ist, der W
k< geistig, fast immateriell ist und muhelos den Beruf hat. In diesem unwillkürlichen Ergreifen und M
A Gedanken vermittelt, ohne ihn durch Wirk- Ergriffenwerden besteht die Kunst — Deus in nobis. A
k lichkeitsbeimischungen zu trüben. Diese innere * Schwind i\
Leichtigkeit, die nur aus einer weitgehenden Die Kunst sucht und findet das Schöne in allen v
(1 Ueberwindung der Darstellungsmittel resul- Verhältnissen und in allen Zeiten: so sah ihr Hohe- ()
>\ ,vt ko^nrio-e j c t priesterRembrandt malerische Größe und edle W>'ürde >\
» tiert, ist besonders dem Kunstler der Fest- yim Judenviertel zu Amsterdam und klagte nicht, daß U
(\ karte vonnoten. seine Bewohner keine Griechen waren. whistler *)
^ BRUNO PAUL MÜNCHNER AKADEMISCH E FASCHINGS-
►\ KNEIPE 1896 „UNTERWELT" e, >a >SS
200
(j, sie in der Modellierung, in der Luftschilde- GEDANKEN UBER KUNST (i
V) rung nicht zu viel geben wollen. Die Festkarte Die Phantasie in der Kunst besteht darin, daß man [)
ist ein Spezialfall der Illustration. Hat in der den vollkommensten Ausdruck für eine existierende }f
V4 Illustration überhaupt ein subjektiv-geistiges Sache finde, nicht aber, daß man diese Sache selbst R
>\ cl . ,. , . . , j 2 erfinde oder schaffe. Courbet t\
Element die Oberhand, so wird das von der .
^ leichten, dem Momente dienenden Kunstübung jede wirklich lebendige Kunst ist das Ergebnis V)
i der Festkarte noch mehr gefordert. Es ist sinn- des Charakters, der Sitte und Anschauungen, der M
) Ins und stillos, hier wuchtige und nnsjeistiae sozialen und politischen Verhältnisse der Nation, in ()
ä los und stillos, hier wuchtige und ungeistige sozialen und politischen Verhältnisse der Nation, in »
Wirklichkeit zu geben; vor allem vereitelt der Sle steht- , Kft* >\
M es die nötige Pointierung. Das ist es ja, Man muß machen, wie einem der Schnabel ge- >\
(i was die großen Illustratoren macht, daß sie wachsen ist. Gerade in der Zeit, die ich in München (4
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n zu spitzen wissen, sondern daß ihr Strich griffen wird, das einzig Richtige für jeden ist, der W
k< geistig, fast immateriell ist und muhelos den Beruf hat. In diesem unwillkürlichen Ergreifen und M
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Leichtigkeit, die nur aus einer weitgehenden Die Kunst sucht und findet das Schöne in allen v
(1 Ueberwindung der Darstellungsmittel resul- Verhältnissen und in allen Zeiten: so sah ihr Hohe- ()
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^ BRUNO PAUL MÜNCHNER AKADEMISCH E FASCHINGS-
►\ KNEIPE 1896 „UNTERWELT" e, >a >SS
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