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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 25.1909-1910

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Von Ausstellungen und Sammlungen - Personal-Nachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.12502#0394

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PERSONAL-NACHRICHTEN

überall her ist viel Konventionelles und Unzulängliches (be-
übertragen sonders das Hamburger Kaiserdenkmal). Schillings
wurde. Wir Begabung lag nach der Seite des Anmutigen und
nennen : das Poetischen, darum sind die vier Dresdner Terrassen-
Standbild des Gruppen sein bestes Werk geblieben, sie wirken
Oberbürger- noch heute vermöge ihrer malerischen Komposition
meisters De- und ihrer poetischen Auffassung. Auch einige
miani für Reliefs, z. B. das Bildnismedaillon seiner Frau, sind
Görlitz, das von hoher Anmut; aber derartige Werke hat er nur
Denkmal des selten geschaffen, das Schicksal und sein Ruhm
KaisersMaxi- als Schöpfer des Nationaldenkmals zwangen ihn,
milian von immer neue Ruhmesdenkmäler zu schaffen. Seine
Mexiko in Germania ist indeß wohl die beste Ausgestaltung
Triest (1875), dieser Art allegorischer Gestalten. Schilling hat
das Schiller- sich auch theoretisch mit der Kunst beschäftigt,
denkmal in Er schrieb ein Buch Künstlerische Sehstudien
Wien (1876), und erläuterte seine Theorien durch eine Reihe
das Krieger- interessanter Sehapparate, die im Schilling-Museum
denkmal in zu Dresden ausgestellt sind. Auch ein paar musi-
Hamburg kaiische Instrumente hat er erfunden, darunter eine
(1877),dasRe- Harfe, die den Beifall der Kenner gefunden hat.
formations- Schillings letzte Lebensjahre waren dadurch getrübt,
denkmal (Lu- daß der greise Meister fast erblindet war.
prof. johannes schilling ther und

f 23. März 1910 Melanchthon T-JEIDELBERG. Mit dem Schluß des kommen-

Photographie otto Mayer, Dresden j Leioziel den Sommersetnesters wird Geheimrat Henry

(1883) die Thode seine Professur für Kunstgeschichte auf-

Reiterdenkmäler Kaiser Wilhelms I. für Donmund f^"' um s.'ch ganz seinen wissenschaftlichen

(1894), Wiesbaden (1894) u. a. O., das Bismarck- Arbeiten zu widmen; sein Nachfolger in Heselberg

wird der Kieler Kunsthistoriker Professor Dr. Carl

Neumann sein.

Standbild in Gotha (1901) und das sehr umfäng-
liche Kaiser-Wilhelm-Denkmal in Hamburg. Dres-
den hat eine ganze Reihe öffentlicher Denkmäler CTUTTGART. Weit über die Grenzen Württem-
von Schilling: zuerst die Gruppen der vier Jahres- ^ bergs hinaus wird die Nachricht von dem am
zeiten auf der Treppe der Brühischen Terrasse 20. März erfolgten Tode des Professors Richard
(1861—72), das Rietscheldenkmal (1876), die Bronze- Stier, des Konservators unseres Württ. Kunstver-
gruppe Bacchus 'und Ariadne auf dem Panterwa- eins und Hofgemäldeinspektors, Bedauern hervor-
gen über dem Portal der Dresdner Hofoper (1877), rufen, brachte ihn doch sein Amt mit zahlreichen
das Reiterdenkmal des Königs Johann (1889), die deutschen Künstlern in persönliche Berührung, die
beiden allegorischen Figuren der Vergangenheit und dem klugen liebenswürdigen Manne gewiß gerne
der Gegenwart am Wettin-Obelisken (1889), das ein freundliches Angedenken bewahren werden. Pro-
Gottfried-Semper-Denkmal (1892) u. a. Unter den fessor Stier, der nur ein Alter von 55 Jahren er-
großen Denkmälern, die Schilling geschaffen hat, reicht hat, leitete den Württ. Kunstverein seit 1881.

Redaktionsschluß: 29. März 1910 Ausgabt: 14. April 1910

Herausgeber: F. Schwartz. Für die Redaktion verantwortlich : P. Kirchgraber. — Druck und Verlag von F. Bruck.mann A.-G.

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