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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 25.1909-1910

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Die Deutsche Kunstausstellung Baden-Baden 1910
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https://doi.org/10.11588/diglit.12502#0538

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die deutsche kunstausstellung baden-baden 1910

DIE DEUTSCHE KUNSTAUSSTELLUNG bermann, Uhde mit seiner wundervollen »Han-

dancm ninrM <n<n nele's Himmelfahrt«, v. Defregger, dann die be-

dAULIN-dAULIN 1910 kannten Mitglieder der >Scholle<: Leo Putz, W.

TAie zweite »Deutsche Kunstausstellung Baden- POttner, Eichler und Feldbauer, MCnzer und

Baden 1910« zeichnet sich auch diesmal wieder, Fritz Erler, nicht zu vergessen die talentvollen

in glücklicher Weise, mehr durch die, namentlich Landschafter Toni Stadler, R. Kaiser, E.Steppes.

gegenüber der vorjährigen ersten Ausstellung, her- Von Berlin kommen Max Liebermann mit einem

vorragende Qualität der vorgeführten Kunstwerke, sehr feinen »Pferderennen«, der japanisierende, feine

als durch deren Masse aus. E. Orlik, Lovis Corinth mit dem entzückenden

Ganz besonders stark ist auch diesmal wieder, »Rococo« und Max Slevogt mit dem temperament-
den lokalen Verhältnissen entsprechend, die heimat- vollen, an Rubens geschulten >Frauenraub', von
liehe badische, d. h. die Karlsruher Kunst vertreten. Düsseldorf der geschickte Tiermaler Georg Wolf
Allen voran die jetzt hier fast ausschließlich domi- und der altmeisterliche Ed. v. Gebhardt mit dem
nierende Trübnerschule, mit dem Meister und seiner großen, vielfigurigen Illustrationswerke des Wasser
talentvollen Gattin selbst an der Spitze, mit präch- aus dem Felsen schlagenden Moses und Max Claren-
tigen Starnbergerseelandschaften zumal, denen sich bach mit einem lichtvollen >Herbstmorgen<, von
Otto Gräber, Arthur Grimm, H.Sutter, H.Frey- Dresden Eugen Bracht, von Hamburg Graf Kalck-
tag, F. Wallischek, E. Segewitz, G. Poppe, H. reuth mit einer meisterhaften »Abendlandschaft«.
Sprung, H. Goebel als vielverheißende Jünger Von den Worpswedern ist nur Vogeler mit einer
glücklich anschließen. Dann Altmeister H. Thoma etwas bizarren »Flora« nicht sehr glücklich vertreten,
mit seinen begabten Schülern: H. Brasch, G. Cre- Nennen wir noch A. HöLZEL-Stuttgart, der neuer-
celius, A. Gebhardt, H. Eichrodt, Otto Leiber, dings zu den Symbolisten übergegangen zu sein
H. Schroedter und W. Conz. Der Meister des scheint, sowie Ludw. v. HoFMANN-Weimar, der in
Kolorismus, Ferd. Keller, ist in seiner, sich an seinen »Gelben Felsen« auch gerade nichts aus
Böcklin anlehnenden bekannten Manier recht gut ver- seinen bisherigen bekannten Arbeiten sich Empor-
treten, ebenso seine Schüler: hebendes geschaffen hat, so
der begabte H. Göhler, der ^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^ sind wir mit der deutschen zeit-
jetzt in Dresden tätige Max genössischen Malerei auf un-
Frey, H. BrGnner und P. serer Eliteausstellung wohl zu
Bayer und der neuerdings Ende.

sehr erfreulich aus sich heraus- HB^Bj. ^ Sehr interessant ist sodann

gehende Paul Segisser, von R^mi« angeschlossene -. Sonder-
dem besonders der > Raritäten- B»b^lfe\ . KiML Ausstellung älterer deutscher
schrank« ganz hervorragende Meister«; eine jetzt überall sehr
künstlerische Qualitäten auf- beliebte und dankbar begrüßte
weist. Auch die Schönleber- i^Pftkl^^flalfl Erweiterung moderner Kunst-
schule zeigt recht gute Stücke, Bm^'ISj^EEJvEjH ausstellungen. Hier begegnen
so drei brillante Arbeiten des wir Meisterwerken von Wilh.
Meisters selbst, dann solche Leibl, Karl Schuch, Feuer-
von A. Luntz, Frz. Hoch in bach und Canon aus dem Be-
München, Rud. Hellwag, den sitze deren Schülers und Nach-
beiden bewährten Künstlern G. folgers W. Trübner, Jugendar-
Kampmann und H. v. Volk- beiten von Böcklin, Fritz
mann und dem MannheimerW. |A*^ Kaulbach, Menzel und
Oertel. Ludw. Dill, Fried- Theodor Alt und die große
rich Fehr, Julius Berg- Waldnymphe von Viktor MOl-
mann, Kaspar Ritter und ler, dem in den Spuren Cour-
Walter Georgi sind eben- B-^^NajbSp jpg bets wandelnden großen Frank-
falls durch prächtige, teilweise furter Meister und Freund von
schon von früheren Ausstellun- H. Thoma, von dem ebenfalls
gen her bekannte Kunstwerke \^jr w>e von W. Trübner mehrere
vertreten. Von den einheimi- ^^fc ''-^uH^I prächtige Frühbilder vorhanden
sehen Baden-Badener Künst- sind. Auch Spitzweg, Gabriel
lern selbst erwähnen wir: den ^j^jÄ*i^-^3J Max, Ernst Zimmermann,
von E. R. Weiß, seinem engeren Munkacsy und J. W. Schir-
Landsrrann beeinflußten, Ivo mer fehlen nicht in dieser hoch-
Puhonny, Rob. Engelhorn, w^^jnW»' ~* interessanten retrospektiven
die Seele der ganzen so gelun- ' Abteilung,
genen und harmonischen Aus- ■-'* • ■Pi^^^^H Sehr reichhaltig und über-
stellung und den feinen Aqua- / ' JM'7

rellisten Albert Koch. Die "W?* <S(vit Weißkunst auf unserer gewähl-

andern deutschen Kunstplätze ten Ausstellung vertreten. In

sind numerisch gegenüber der |H erster Linie H. Thoma mit

Badischen Kunst ziemlich seinen reichbegabten Jüngern:

schwach vertreten. Am besten Babberger, Baumann, Cre-

noch, seiner dominierenden Celius, Leiber, Conz und
Stellung entsprechend, Mün- ^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^M Schinnerer, sowie Oscar
chen mit den bekannten Mei- marg. hormuth- Stilleben kreuzer-München, der schon

stern: Angelo Jank, Sam- Kallmorgen 13 oben genannte geistreiche Emil

berger, julius exter, HA- Große Berliner Kunstausstellung 1910 orlik und käte kollwitz

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