»3 VON AUSSTELLUNGEN UND SAMMLUNGEN >)
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« Al^i tragen ein Teil der Schuld, wenn sich das Ge- W
slHVB9tlb schmacksniveau des deutschen Kunstpublikums V)
) felSSfes^K^ nicht heben will. G. j. w. ^
| VON AUSSTELLUNGEN fcj
ö HB 'J| UND SAMMLUNGEN g
r yßB^B*^SHHr " ' r\ARMSTADT. Auf der Künstlerbundausstellung. ()
N Hj der unser vorliegendes Heft gewidmet ist, hat ^\
« eine Reihe von Museen Ankäufe gemacht. Das
►\ RBBffvBpH^^ jMP^^PMNBt Hessische Landesmuseum erwarb Graf Kalckreuths t\
M Besitz von Stucks Salome; das Schlesische Museum M
p in Breslau erwarb Bantzers großes Familienbild, ?)
n Köln kaufte Karl Caspars >Noli me tangerec, der ^
(l Großherzog von Hessen Hans Ungers >Sonne«. (i
^ BJ Auch Private haben sich lebhaft an den Einkäufen X
« beteiligt. (i
0) B f NTERLAKEN. Seit einem Jahre hat auch die «
}\ . ajA 1 Schweiz ihre internationalen Kunstausstellungen, >\
(a fl'\ h«. und es besteht die Aussicht, daß diese zur alljährlich («
v) NfilHnS J ' \ wiederkehrenden Institution sich auswachsen, trägt \\
M man sich doch mit dem ernsthaften Gedanken, den ü
HflC Kursaal Interlaken. in dem die I. Internationale des v)
\\ gSM letzten und II. dieses Jahres ihre Unterkunft fanden,
!x< ' i schon in nächster Zukunft durch ein regelrechtes /)
>\ H ■< \ Kunsthaus ablösen zu lassen. Vorläufig werden ^\
(< S._ Rflfl '"des die Veranstalter der Aussteilung: die Berner U
1) L jBj^fcjah Maler Hodler, Buri etc. mit den beschränkten ge- >\
gebenen Räumlichkeiten — einem nicht allzugroßen, (4
r) länglichen Seitenlichtsaale — sich begnügen, werden ö
f\, paul horst-schulze >a sonnenstudie U
(* Künstlerbundausstellung, Darmstadt (\
OL Künstlerbundausstellung, Darmstadt f)
I a 4H I
►) Gesamtniveau der deutschen künstlerischen Produk- ),\
v tion ein angemessenes sei und vor allem: daß das (i
ü Kunstpublikum nicht durch schlechte Werke, die man )\
)j ihm wahllos zeigt, irregeführt werde. Denn das ist (<
U sicher: das instinktive und das verstandsmäßige Ge- HH j>)
►\ fühl für die Qualität bildender Kunst ist heute in
(< Deutschland noch nicht so fein entwickelt, daß man je- - - ^^BBjL A
►) den unbedenklich seinen eigenen Kritiker sein lassen >\
M könnte . . . Um aber wieder auf die Münchener (i
/) Ausstellung zurückzukommen, erlaube ich mir die y)
N Frage: Wo sind die versprochenen jungen Genies? -%i \A
(J Ich kann nicht einmal Talente entdecken. Ueberall, f*T^ *- ()
►\ wo'ein Bild günstig von seiner Nachbarschaft ab- v
K sticht, steht ein bekannter Name darunter — d. h. ()
►S jeder der ernsthafteren Künstler dieser Schar hat V\
M schon anderwärts Gelegenheit gefunden, sich vor- (l
zustellen. Neu sind nur die Namen einiger Maler- ►)
^ innen, von denen sehr resolute, kräftig hingewor- \A
() fene Akte gezeigt werden. Sie sind, wie ich mir sagen v)
^ ließ, Schülerinnen von Max Feldbauer — es wäre Wttttß^" V\
Q, also möglich gewesen, sie auch in einer der Aus- /flBnlr^ (<
Y\ Stellungen des Künstlerinnenvereins kennen zu ^^Baf
(« lernen. Braucht es mehr als diese Konstatierungen, (i
um die Ueberflüssigkeit dieser „Jurylosen" darzutun? I
Alles, was ein bißchen nach guter Kunst aussieht, \i
r) hat auch andere Ausstellungsmöglichkeiten — zumal ()
W in München, wo der sehr leicht zugängliche Kunst- flj ^
V verein und verschiedene entdeckungsfreudige und _ ^gj -'M (l
t\ ausstellungslustige Kunsthandlungen existieren. Was \ $\
(4 aber sollen dann Ausstellungen wie diese? — Sie Qj
^ erniedrigen sich unbewußt selbst und werden zu Walter waentig Selbstbildnis ^
Verkaufsmärkten von billiger Durchschnittsware. Sie Künstlerbundausstellang, Darmstadt U
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V verein und verschiedene entdeckungsfreudige und _ ^gj -'M (l
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