Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 26.1910-1911

DOI Artikel:
Beringer, Joseph August: Wilhelm Trübner: zu seinem 60. Geburtstag, 3. Februar 1911
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.13089#0240

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
WILHELM TRÜBNER Nach Phot. ion Ad. Elnain, Wiesbaden

WILHELM TRÜBNER

ZU SEINEM 60. GEBURTSTAG, 3. FEBRUAR 1911
Von Dr. Jos. Aug. Beringer

In Trübners Werk liegt die Summe einer
konsequenten künstlerischen Aufwärtsent-
| wicklung von nunmehr 40 vollen Schaffens-
) jähren vor uns, ein ungewöhnlich reiches,
^ staunenswert organisches Bild intensiven Kunst-
1 Wissens und bevorzugten Könnens. Nach der
' zunehmenden Schätzung durch die besten
S Kunstkenner und Liebhaber, die das Trübner-
Werk allmählich sich doch erzwungen hat,
kann man schließen, des Meisters Scharfen
I werde nun endlich auch allgemein als das
j erkannt werden, als das es sich von Anfang
i an dokumentiert hat: als qualifizierte Malerei
| und damit als die Erfüllung eines, trotz aller
> Irrungen und Wirrungen, seit 100 Jahren ernst-
' lieh verfolgten Kunstzieles in Deutschland.
I Trübners Kunst ist qualifizierte deutsche
' Malerei.

k Ein Charakter, so eigenwillig wie der Trüb-
ners, der dem Geschmack des Publikums oder

| dem Erfolg einer Mode nie auch nur ein klein-
stes Schrittchen entgegenkam, seine Ehrfurcht

vor der Kunst, deren Ziel bei jahrzehntelanger
Unterschätzung und Verkennung einzig und
unbeirrbar die malerische Vervollkommnung
und Vollendung war, geht einen Schicksalsweg.
Tausend Anregungen guter und schlechter Art
wirken auf ihn ein. Wer kann sie determi-
nieren? Er zieht aus allem Nutzen und wählt
nur das ihm Gemäße. Nie hat er ein anderes
Vorbild, als sein Ideal. Für Trübner gipfelte
es in dem Prinzip „guter Malerei", d. h. in
dem Verlangen nach dem höchsten Können.

Der Lebenslauf unseres Meisters ist in diesen
Heften schon einmal gezeichnet worden (Jahrg.
1901/2, Septemberheft). Die hauptsächlichsten
Daten seien deshalb nur kurz wiederholt. Ge-
boren am 3. Februar 1851 zu Heidelberg, stammt
Trübner aus einer Familie, in der durch drei
Generationen das Goldschmiedgewerbe betrie-
ben wurde. Der Urgroßvater ist unter Karl
Theodor aus Jena eingewandert; mütterlicher-
seits sind nur Pfälzerinnen vertreten. In der
Schulzeit wirkt Gg. Weber, der Historiker, auf

Die Kunst für Alle XXVI. 10. 15. Februar I9ri 217 28
 
Annotationen