DIE KUNSTAUSSTELLUNG BADEN-BADEN 1911
geschmackvoll arrangierte Ausstellung auf den Be-
schauer macht, ist auch deshalb ein sehr günstiger
und überaus harmonischer. Besonders gut ist gleich
am Anfang die Secession vertreten: Der stark pari-
serisch fühlende Eugen Spiro „Dame mit Hund"
und die an Manets „Olympia" gemahnende „Courti-
sane", Josef Kühn mit ganz exquisiten Interieurs,
Paul Crodel mit duftig weichen, brillanten Winter-
landschaften, Samberger mit bekannten genialen
Porträts, Landenberger, Kuschel,Schwalbach
und Roloff mit entzückenden, meisterhaft beleuch-
teten weiblichen Akten — zum Teil unter der be-
liebten mythologischenFlagge — HermannGroeber
mit einer kolossalen, lebensvoll und flott aufgefaßten
„Malschule", der Zügelschüler Schramm-Zittau
mit seinen bekannten, in vollstem Sonnenlicht wie-
dergegebenen „Gänsen", Th. Hummel mit seinen
prächtigen „Rosen" und R. Nissl mit den treff-
lichen Kleinstadtstudien. Den Künstlerbund Bayern
repräsentieren sehr gut Schuster-Woldan und
f. von stuck fec.
wahre Kunst ist eine praktisch beweisbare — so
möge man uns durch Taten, nicht durch Reden
zeigen, wer im Recht ist und wer im Unrecht.
DIE KUNSTAUSSTELLUNG
BADEN-BADEN 1911
P\ie „Kunstausstellung Baden-Baden 1911" hat nun
ihre zweite Abteilung, die ausschließlich die
Münchener Kunst umfaßt, eröffnet. Es sind in fast m\^l
400 Nummern etwa 200 Künstler vertreten, die den H/
folgenden Münchener Künstlervereinigungen ange- A^fc—~A
hören: „Künstlerbund Bayern", Künstlergruppe
„Der Bund", „Künstlergenossenschaft", „Luitpold- ^^^^^BS
gruppe" und „Secession", woraus man bedauerlich ^
leider ersieht, daß die bekannte „Scholle" nicht KS^^M
vertreten ist. Da die einzelnen genannten Korpo-
rationen diesmal ihre eigene Jury und Hänge-
kommission hatten, läßt sich denken, daß uns hier
etwas ganz Besonderes und Auserwähltes geboten
wurde und der Eindruck, den die glänzende und A. HENGELER fec.
50
geschmackvoll arrangierte Ausstellung auf den Be-
schauer macht, ist auch deshalb ein sehr günstiger
und überaus harmonischer. Besonders gut ist gleich
am Anfang die Secession vertreten: Der stark pari-
serisch fühlende Eugen Spiro „Dame mit Hund"
und die an Manets „Olympia" gemahnende „Courti-
sane", Josef Kühn mit ganz exquisiten Interieurs,
Paul Crodel mit duftig weichen, brillanten Winter-
landschaften, Samberger mit bekannten genialen
Porträts, Landenberger, Kuschel,Schwalbach
und Roloff mit entzückenden, meisterhaft beleuch-
teten weiblichen Akten — zum Teil unter der be-
liebten mythologischenFlagge — HermannGroeber
mit einer kolossalen, lebensvoll und flott aufgefaßten
„Malschule", der Zügelschüler Schramm-Zittau
mit seinen bekannten, in vollstem Sonnenlicht wie-
dergegebenen „Gänsen", Th. Hummel mit seinen
prächtigen „Rosen" und R. Nissl mit den treff-
lichen Kleinstadtstudien. Den Künstlerbund Bayern
repräsentieren sehr gut Schuster-Woldan und
f. von stuck fec.
wahre Kunst ist eine praktisch beweisbare — so
möge man uns durch Taten, nicht durch Reden
zeigen, wer im Recht ist und wer im Unrecht.
DIE KUNSTAUSSTELLUNG
BADEN-BADEN 1911
P\ie „Kunstausstellung Baden-Baden 1911" hat nun
ihre zweite Abteilung, die ausschließlich die
Münchener Kunst umfaßt, eröffnet. Es sind in fast m\^l
400 Nummern etwa 200 Künstler vertreten, die den H/
folgenden Münchener Künstlervereinigungen ange- A^fc—~A
hören: „Künstlerbund Bayern", Künstlergruppe
„Der Bund", „Künstlergenossenschaft", „Luitpold- ^^^^^BS
gruppe" und „Secession", woraus man bedauerlich ^
leider ersieht, daß die bekannte „Scholle" nicht KS^^M
vertreten ist. Da die einzelnen genannten Korpo-
rationen diesmal ihre eigene Jury und Hänge-
kommission hatten, läßt sich denken, daß uns hier
etwas ganz Besonderes und Auserwähltes geboten
wurde und der Eindruck, den die glänzende und A. HENGELER fec.
50