DER NEUBAU DER HAMBURGER KUNSTHALLE
I Problem der Form in Reinkultur vorzuführen, reicht werden. Denn eben dieses Zusammen- i
I sondern aus dem Bedürfnis, Leben für die wirken, dieses gemeinsame Lebendigwerden
I Phantasie zu schaffen, das Tote zum Leben dreier Erlebnisse oder Vorstellungsgruppen im
I zu erwecken, die Fläche zum Raum zu ver- Bewußtsein des schaffenden Künstlers, weiter-
tiefen, das Bewegungslose bewegt erscheinen zu hin natürlich auch des Beschauers, ist das, was
lassen. Das heißt mit anderen Worten: Illusion wir Illusion nennen. Man kann aiso die drei
I zu erzeugen. Und nur durch das Zusammen- Gaben auch zu einer zusammenfassen, nämlich
wirken der drei Gaben kann dieses Ziel er- der Illusionsfähigkeit.
I gjorgje jovanovic die verlassene
i Serbische Ausstellung in Rom 1911
DER NEUBAU DER HAMBURGER KUNSTHALLE
Von H. E. Wallsee
Zu dem mancherlei Erfreulichen, was das ein zweites gesellen. In diesem Monate jährt
laufendejahr den Hamburger Kunstfreunden sich zum fünfundzwanzigsten Male der Tag
I gebracht, gehört der im Frühjahr dieses Jahres der Berufung Alfred Lichtwarks als Leiter
j beschlossene Ausbau der staatlichen Kunsthalle der Kunsthalle. Bis 1886 war dieses, für die
) in Hamburg. Vorgesehen war dieser Ausbau Entwicklung unseres künstlerischen Kultur-
| längst. Nur die Frage, ob völliger Neu- oder lebens so überaus wichtige Institut, einem von
j Ergänzungsbau, verschleppte die Entscheidung. der Kunsthallen-Kommission eingesetzten, und
) Da brachte der Anfall eines großen Erbes an dieser verantwortlichen Inspektor unterstellt
wertvollen Gemälden von dem in England gewesen. Wenn dieser Vorgänger Lichtwarks
verstorbenen Hamburger Bürger, Freiherr von innerhalb der ihm gezogenen Grenzen und
Schröder, Feuer unter den Kessel. Der Senat be- namentlich im Ausbau des Kupferstich-Kabi-
I antragte und im raschen Tempo genehmigte die netts auch viel Ersprießliches leistete, so fehlte
I Bürgerschaft die Einstellung von M 2300000 es ihm doch an der erforderlichen Autorität,
| in das Budget der laufenden Ausgaben. Die,- um den Geist des Zufalls zu disziplinieren,
I sem für das Kunstleben unserer Stadt so er- der bis dahin die Kunsthalle dirigierte. Diese
I freulichen Geschehnis soll nun der Oktober Autorität kam mit Alfred Lichtwark ins Amt.
STTO (5X3 G^rra STtra STrra (sX^ SXS
Die Kunst für Aile XXVII.
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I Problem der Form in Reinkultur vorzuführen, reicht werden. Denn eben dieses Zusammen- i
I sondern aus dem Bedürfnis, Leben für die wirken, dieses gemeinsame Lebendigwerden
I Phantasie zu schaffen, das Tote zum Leben dreier Erlebnisse oder Vorstellungsgruppen im
I zu erwecken, die Fläche zum Raum zu ver- Bewußtsein des schaffenden Künstlers, weiter-
tiefen, das Bewegungslose bewegt erscheinen zu hin natürlich auch des Beschauers, ist das, was
lassen. Das heißt mit anderen Worten: Illusion wir Illusion nennen. Man kann aiso die drei
I zu erzeugen. Und nur durch das Zusammen- Gaben auch zu einer zusammenfassen, nämlich
wirken der drei Gaben kann dieses Ziel er- der Illusionsfähigkeit.
I gjorgje jovanovic die verlassene
i Serbische Ausstellung in Rom 1911
DER NEUBAU DER HAMBURGER KUNSTHALLE
Von H. E. Wallsee
Zu dem mancherlei Erfreulichen, was das ein zweites gesellen. In diesem Monate jährt
laufendejahr den Hamburger Kunstfreunden sich zum fünfundzwanzigsten Male der Tag
I gebracht, gehört der im Frühjahr dieses Jahres der Berufung Alfred Lichtwarks als Leiter
j beschlossene Ausbau der staatlichen Kunsthalle der Kunsthalle. Bis 1886 war dieses, für die
) in Hamburg. Vorgesehen war dieser Ausbau Entwicklung unseres künstlerischen Kultur-
| längst. Nur die Frage, ob völliger Neu- oder lebens so überaus wichtige Institut, einem von
j Ergänzungsbau, verschleppte die Entscheidung. der Kunsthallen-Kommission eingesetzten, und
) Da brachte der Anfall eines großen Erbes an dieser verantwortlichen Inspektor unterstellt
wertvollen Gemälden von dem in England gewesen. Wenn dieser Vorgänger Lichtwarks
verstorbenen Hamburger Bürger, Freiherr von innerhalb der ihm gezogenen Grenzen und
Schröder, Feuer unter den Kessel. Der Senat be- namentlich im Ausbau des Kupferstich-Kabi-
I antragte und im raschen Tempo genehmigte die netts auch viel Ersprießliches leistete, so fehlte
I Bürgerschaft die Einstellung von M 2300000 es ihm doch an der erforderlichen Autorität,
| in das Budget der laufenden Ausgaben. Die,- um den Geist des Zufalls zu disziplinieren,
I sem für das Kunstleben unserer Stadt so er- der bis dahin die Kunsthalle dirigierte. Diese
I freulichen Geschehnis soll nun der Oktober Autorität kam mit Alfred Lichtwark ins Amt.
STTO (5X3 G^rra STtra STrra (sX^ SXS
Die Kunst für Aile XXVII.
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