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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 27.1911-1912

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Ostini, Fritz von: Der Bildhauer Emil Epple
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https://doi.org/10.11588/diglit.13090#0183

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I I

emilepple selbstbildnis ^

Sj DER BILDHAUER EMIL EPPLE ö

^ Von Fritz v. Ostini

I «

M TAie jungen Bildhauer und Maler, die heute man erkannt hatte, wie sehr unsere Neuklassi- A

(i *—" ihren Stil auf einen begeisterten Kultus zisten um Canova und Thorwaldsen herum die M

v) der Schönheit im Sinne der Antike zu gründen Antike mißverstanden hatten, bei denen dann (4

>sj wagen, sind bald gezählt — zumal, wenn man so oft aus Klarheit Leere, aus Reinheit Glätte ✓)

U bloß mit den Talentvollen rechnet. Unsere und aus allem zusammen eine seelenlose

r-j neue Generation in der Kunst leidet an einer Schablone wurde! Da fing man dann an, in

K) krankhaften Angst, sie könnte an Individualität der Kultur der Oberfläche, der Handschrift

j3 einbüßen und der Vorwurf klassizistischer Nei- ein Wichtigeres zu sehen, als in der Form KS

(l gungen dünkt ihr eine unauslöschliche Schmach, selbst und die Materialtechnik höher einzu- M

Wenn solche „klassizistische Neigungen" den schätzen, als die grundlegenden Angelegen- (i

Umweg über die italienische Renaissance ge- heiten der Plastik. In neuester Zeit hat man ►)

(a macht haben und vielleicht dazu noch ein wenig dann, von dem Aufschwung unseres architek- w

A nach dem Stilkanon eines unserer großen Meister tonischen Könnens mitgerissen, rein dekorative W

und Lehrer orientiert sind, dann geht's schon Fragen in gefährlicher Weise mit den eigent- ()

u eher! Aber nur um alles nicht gleich an die lieh bildhauerischen verwechselt un d die Bild- K

(i Quelle gehen, die Natur mit der heißen Inbrunst hauerkunst oft genug nur als Magd der Bau- m

/) umfangen, die schließlich doch der Antike und Ausstattungskunst angesehen. r)

►\j innerstes Wesen ist, um alles nicht das Eben- Es will schon nicht wenig sagen, wenn ein

M maß und die Formenklarheit und die bis zum ideal gesinnter Bildhauer in solcher Zeit ganz ff

A letzten gehende Formenreinheit der Alten sich unbeirrt von jenen Irrungen und Wirrungen U

►) aneignen und anwenden! Die Angst vor diesen seinen Weg findet und geht. Dem jungen t)

u Dingen stammt aus der Zeit — im letzten Schwaben Emil Epple darf man es nachrühmen. W

£j Drittel des neünzehnten Jahrhunderts — da Mehr noch! Man darf sagen, daß er in ^

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