Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 27.1911-1912

DOI Artikel:
Wolf, Georg Jacob: Bilderpreise einst und jetzt
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.13090#0380

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
■ SX£) QXS 0X9 OX9 OX9 OX9 OX9 OX9 0X9 0X9 0X9 0X9 0X90X90X90X90X90X90X90X90X90X90X9p

I

1

a. besnard herbst

BILDERPREISE EINST UND JETZT

n dem aufschlußreichen Büchlein von Adolf sprechend zu komplettieren. Es ist freilich

Donath: „Psychologie des Kunstsammelns'' ohne Frage, daß heute Amerika für die europä-

(Berlin, Richard Carl Schmidt & Co., 1911) ische Sammler-und Händlerwelt die mächtigste

ist die bedeutungsvolle und beziehungsreiche Konkurrenz bedeutet. Aber schließlich will

Frage der Preissteigerung der Kunstwerke in auch Amerika leben, will auch Amerika mit

einem besonderen Kapitel behandelt. Es wird seinen ungeheueren Mitteln immer neue Museen

damit der Anschein erweckt, als ob Donath, erbauen. Niemand wird ihm diesen edlen Zweck

einer der erfahrensten und genauesten Kenner verdenken können. Daß aber heute die ameri-

des Sammelwesens, die maßlose Steigerung kanischen Trustmagnaten das Sammeln von

der Preise für Kunstwerke für eine Er- Kunst zumeist als Luxus- und Modesache be-

scheinung psychologischer Natur halte. Und trachten, daß die wenigsten von ihnen an den

doch darf man andrerseits die Erwägung nicht Kunstdingen ein künstlerisches oder wissen-

von der Hand weisen, daß hier auch rein schaftliches, vielmehr bloß ein, sagen wir, gesell-

wirtschaftliche und soziale Momente im Spiel schafiliches Interesse haben, für das sie Un-

sind. Donath selbst erkennt dies, indem er summen auswerfen, darin liegt eine starke und

seinen Aufsatz über „Preise einst und jetzt" gewiß nicht zu unterschätzende Gefahr für das

folgendermaßen beschließt: „Man kämpft in ernste europäische Sammlertum."
den ernsten Museums-, Sammler- und Händler- Demzufolge wäre es also hauptsächlich die

kreisen nicht aus sportlicher Begeisterung, son- amerikanische Konkurrenz, die die Preise der

dern in dem zumeist wissenschaftlichen und Kunstwerke so unerhört in die Höhe schnellen

nicht zuletzt vaterländischen Bestreben, die läßt. Vielleicht sind die Gründe aber doch

Sammlungen ihrem Rang und Umfang ent- näherliegend und allgemeinerer Natur. Die

■ S^TO S?TO STrre (s^rra S^rra S^rra S^rra STTO

352
 
Annotationen