DOI Artikel:
Gosebruch, Ernst: Die Industrie in der bildenden Kunst: Jubiläumsausstellung des Kunstmuseums der Stadt Essen
DOI Artikel:Die Internationale Kunstausstellung in Rom
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.13090#0544
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DIE INTERNATIONALE KUNSTAUSSTELLUNG IN ROM [
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julius;seyler blick auf svolvaer (lofoten)
Mit Genehmigung der Modernen Galerie H. Thannhauser, München
zu den Hauptwerken des Industriebildes zu rechnen, Q|£ INTERNATIONALE KUNSTAUS-
aber auch sein Interieur „Eisenwalzwerk", für Herrn ctci i iim/~ im dam
Kommerzienrat Eisner in Berlin gemalt, ist mit o I LLLUNo IN KUM
seinem schweren, tragischen Blau von imposanter Cchwächer als sonst ist die Internationale Kunst-
Wirkung. Meunier ist nicht nur mit plastischen ^ ausstellung in Rom ausgefallen, zieht doch ihre
Werken, sondern auch mit Oelbildern vertreten, starke Konkurrentin Venedig so ziemlich alles Gute
während von Menzel die kostbaren Studien zum an sich. Das römische Publikum erwärmt sich
Eisenwalzwerk gezeigt werden und die bekannte auch nicht für moderne Kunst, und ohne irgend
Adresse zum Jubiläum der Firma Heckmann, Leih- einen Clou zu haben, vermag die Ausstellung das
gaben der Berliner Nationalgalerie. Als Pendant sieht allgemeine Interesse kaum zu fesseln. Halb ver-
man die rein graphische und doch monumentale gessen schleppt sie mehr ein Scheindasein hin.
Adresse, die Peter Behrens für Geheimrat Rathe- Und doch enthält sie eine Anzahl guter, wenn nicht
nau geschaffen hat. Wenn in unserer Ausstellung direkt hervorragender Werke. Leider hat eine
endlich kein Meister so umfangreich dargestellt ist, Reihe bedeutender Künstler wie Noci, Balla, Inno-
als der heimgegangene Pleuer, den neben zahl- centi usw. ihre Arbeiten nicht ausgestellt, und zwar
reichen Studien fünfzehn Oelbilder vertreten, so als Einspruch gegen eine neue Statutsklausel, die
hat das seinen Grund darin, daß in seiner Kunst freilich etwas eigentümlich lautet: „Die Mitglieder
die verschiedenen Auffassungen des Problems, das der Societä Amatori e Cultori di Belle Arti, die
Industriemotiv als Landschaft, als Interieur, als Ar- entweder in drei internationalen Ausstellungen, oder
beiterbild zusammenlaufen. Unter der aus 285 Num- in fünf großen nationalen Ausstellungen, oder in
mern bestehenden Bilderschau dürften sein „Aus- fünf nationalen und internationalen Ausstellungen
fahrender Zug", aus dem Besitz des Herrn W. Sigel Werke ausgestellt, oder die in Italien oder im Aus-
in Stuttgart, mit dem grandiosen Rhythmus der land Ehrenauszeichnungen erhalten, oder die ein
Leidenschaft, und das tragische Bild der „Kehlen- Werk in einer Nationalgalerie Italiens oder des
arbeiter" aus dem Besitz des Barons von König- Auslands hängen haben, besitzen das Recht, für
Fachsenfeld die stärksten Stücke sein. Unvergeß- jede Abteilung der Ausstellung ein Werk einzu-
lich ist auf dem letzten Bilde der Rhythmus der reichen, ohne dem Urteil der Jury zu unterliegen."
Getragenheit, der langsame und unerbittliche Rhyth- Satzungen, die manches Gute haben mögen, aber
mus,der seit Jahrtausenden die Schulternder Mensch- dem Kitsch Tür und Tor öffnen. Denn welcher
heit beugt und hebt, der den Genossen dem Ge- Künstler hätte nicht schon fünfmal ausgestellt!
nossen gleichmacht, sie alle nur Glieder der ver- Besonderes Interesse wendet sich heuer der deut-
hängnisschweren Kette. Gosebruch sehen Malerei zu, die spärlich genug vertreten ist.
Obwohl ihr diesmal der Müllerpreis zufällt — oder
- zufallen sollte.
Am meisten fesselt Jülich mit dekorativ gehal-
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DIE INTERNATIONALE KUNSTAUSSTELLUNG IN ROM [
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julius;seyler blick auf svolvaer (lofoten)
Mit Genehmigung der Modernen Galerie H. Thannhauser, München
zu den Hauptwerken des Industriebildes zu rechnen, Q|£ INTERNATIONALE KUNSTAUS-
aber auch sein Interieur „Eisenwalzwerk", für Herrn ctci i iim/~ im dam
Kommerzienrat Eisner in Berlin gemalt, ist mit o I LLLUNo IN KUM
seinem schweren, tragischen Blau von imposanter Cchwächer als sonst ist die Internationale Kunst-
Wirkung. Meunier ist nicht nur mit plastischen ^ ausstellung in Rom ausgefallen, zieht doch ihre
Werken, sondern auch mit Oelbildern vertreten, starke Konkurrentin Venedig so ziemlich alles Gute
während von Menzel die kostbaren Studien zum an sich. Das römische Publikum erwärmt sich
Eisenwalzwerk gezeigt werden und die bekannte auch nicht für moderne Kunst, und ohne irgend
Adresse zum Jubiläum der Firma Heckmann, Leih- einen Clou zu haben, vermag die Ausstellung das
gaben der Berliner Nationalgalerie. Als Pendant sieht allgemeine Interesse kaum zu fesseln. Halb ver-
man die rein graphische und doch monumentale gessen schleppt sie mehr ein Scheindasein hin.
Adresse, die Peter Behrens für Geheimrat Rathe- Und doch enthält sie eine Anzahl guter, wenn nicht
nau geschaffen hat. Wenn in unserer Ausstellung direkt hervorragender Werke. Leider hat eine
endlich kein Meister so umfangreich dargestellt ist, Reihe bedeutender Künstler wie Noci, Balla, Inno-
als der heimgegangene Pleuer, den neben zahl- centi usw. ihre Arbeiten nicht ausgestellt, und zwar
reichen Studien fünfzehn Oelbilder vertreten, so als Einspruch gegen eine neue Statutsklausel, die
hat das seinen Grund darin, daß in seiner Kunst freilich etwas eigentümlich lautet: „Die Mitglieder
die verschiedenen Auffassungen des Problems, das der Societä Amatori e Cultori di Belle Arti, die
Industriemotiv als Landschaft, als Interieur, als Ar- entweder in drei internationalen Ausstellungen, oder
beiterbild zusammenlaufen. Unter der aus 285 Num- in fünf großen nationalen Ausstellungen, oder in
mern bestehenden Bilderschau dürften sein „Aus- fünf nationalen und internationalen Ausstellungen
fahrender Zug", aus dem Besitz des Herrn W. Sigel Werke ausgestellt, oder die in Italien oder im Aus-
in Stuttgart, mit dem grandiosen Rhythmus der land Ehrenauszeichnungen erhalten, oder die ein
Leidenschaft, und das tragische Bild der „Kehlen- Werk in einer Nationalgalerie Italiens oder des
arbeiter" aus dem Besitz des Barons von König- Auslands hängen haben, besitzen das Recht, für
Fachsenfeld die stärksten Stücke sein. Unvergeß- jede Abteilung der Ausstellung ein Werk einzu-
lich ist auf dem letzten Bilde der Rhythmus der reichen, ohne dem Urteil der Jury zu unterliegen."
Getragenheit, der langsame und unerbittliche Rhyth- Satzungen, die manches Gute haben mögen, aber
mus,der seit Jahrtausenden die Schulternder Mensch- dem Kitsch Tür und Tor öffnen. Denn welcher
heit beugt und hebt, der den Genossen dem Ge- Künstler hätte nicht schon fünfmal ausgestellt!
nossen gleichmacht, sie alle nur Glieder der ver- Besonderes Interesse wendet sich heuer der deut-
hängnisschweren Kette. Gosebruch sehen Malerei zu, die spärlich genug vertreten ist.
Obwohl ihr diesmal der Müllerpreis zufällt — oder
- zufallen sollte.
Am meisten fesselt Jülich mit dekorativ gehal-
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