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Tietze, Hans: Der Blaue Reiter
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.13090#0583
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GLAU CO CAM BON BILDNIS
DER BLAUE REITER*)
Von Hans Tietze
Nun ist der blaue Reiter ausgezogen, die tischen Philosophie zu gebrauchen — Richter
deutschen Lande für die neue Kunst zu bisweilen vom Recht und Schulmeister von
erobern. Allzufreundlich wird der Empfang der lateinischen Sprache in der Weise sprechen,
nicht sein, den er findet; man wird ihn wie als verstünden sie darunter Wesenheiten, die
einen einfallenden Feind behandeln, Spott und vor den einzelnen Erscheinungen existierten,
Hohn werden ihm entgegengellen, Gründe und so gibt es auch immer Menschen, die den
Systeme den Kampf wider ihn aufnehmen und Ausdruck Kunst mit mystischem Augenauf-
auch das letzte Aufgebot von Verdächtigung schlag nennen, die darunter etwas verstehen,
und Verleumdung wird ausrücken, den Heer- was losgelöst von Schöpfer und Genießer, von
bann zu vervollständigen, dessen Schlachtruf Künstler und Publikum eine geheimnisvolle
ein ebenso übereifriges wie unverständiges Sonderexistenz führt. Diesen fossilen Rest
„Gott schütz die Kunst" ist. Denn wie — metaphysischer Kunstspekulation sollten wir
um einen Ausdruck des Führers der pragma- doch endlich eingraben : es gibt keine Kunst
als die, die den inneren Nöten schöpferischer
J *) Unter diesem Namen hat sich vor Jahres- Menschen Ausdruck verleiht, und gibt keine
j frist in München eine Künstlergruppe gegründet, die Kunst als eine soiche, die in genießenden, P
l jetzt unter dem gleichen Titel ihre Streitschrift, her- , , „, . .„ . , ... TT . f
l ausgegeben von W. Kandinsky und Franz Mark (Ver- nachschaffenden Menschen widerhallt. Und G
1 lag Piper & Co., München, 10 M.), erscheinen läßt. deshalb ist es sinnlos, einen Don Quijotekampf \
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GLAU CO CAM BON BILDNIS
DER BLAUE REITER*)
Von Hans Tietze
Nun ist der blaue Reiter ausgezogen, die tischen Philosophie zu gebrauchen — Richter
deutschen Lande für die neue Kunst zu bisweilen vom Recht und Schulmeister von
erobern. Allzufreundlich wird der Empfang der lateinischen Sprache in der Weise sprechen,
nicht sein, den er findet; man wird ihn wie als verstünden sie darunter Wesenheiten, die
einen einfallenden Feind behandeln, Spott und vor den einzelnen Erscheinungen existierten,
Hohn werden ihm entgegengellen, Gründe und so gibt es auch immer Menschen, die den
Systeme den Kampf wider ihn aufnehmen und Ausdruck Kunst mit mystischem Augenauf-
auch das letzte Aufgebot von Verdächtigung schlag nennen, die darunter etwas verstehen,
und Verleumdung wird ausrücken, den Heer- was losgelöst von Schöpfer und Genießer, von
bann zu vervollständigen, dessen Schlachtruf Künstler und Publikum eine geheimnisvolle
ein ebenso übereifriges wie unverständiges Sonderexistenz führt. Diesen fossilen Rest
„Gott schütz die Kunst" ist. Denn wie — metaphysischer Kunstspekulation sollten wir
um einen Ausdruck des Führers der pragma- doch endlich eingraben : es gibt keine Kunst
als die, die den inneren Nöten schöpferischer
J *) Unter diesem Namen hat sich vor Jahres- Menschen Ausdruck verleiht, und gibt keine
j frist in München eine Künstlergruppe gegründet, die Kunst als eine soiche, die in genießenden, P
l jetzt unter dem gleichen Titel ihre Streitschrift, her- , , „, . .„ . , ... TT . f
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