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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 28.1912-1913

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Wanscher, Wilhelm: Die Wandgemälde von Joakim Skovgaard im Dome zu Viborg
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https://doi.org/10.11588/diglit.13091#0209
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J

JOAKIM SKOVGAARD

DIE WANDGEMÄLDE VON JOAKIM SKOVGAARD
IM DOME ZU VIBORG*)

Von Wilhelm Wanscher

oakim Skovgaard gehört dem Kreise von 1888 ab beginnt in seiner Kunst das dekora-
Künstlern an, welcher, aus der Schule von tive Interesse eine große Rolle zu spielen. Er
Eckersberg hervorgegangen, in den vierziger hatte jetzt die persönliche Kraft, überall in
Jahren der dänischen Kunst einen neuen monu- die mächtig bewegten oder monumental ruhigen
mentalen und dekorativen Stil brachten, so Linien einer Komposition sein Naturgefühl
M. G. Bindesböll mit seinem Thorwaldsen- hineinlegen zu können, in dieser Beziehung
Museum und Constantin Hansen mit seinen ein echter Sohn der Romantik. So schreibt
Dekorationen im Universitätsgebäude. denn auch Karl Madsen, Direktor der National-
Schön als junger Malergeselle (1874—75), galerie, in seinem Werke über die Viborger
mit einem seltenen Gedächtnis für Bilder be- Bilder: „Man wird im Bilde von 1888 ,Der
gabt — er zeichnete in müßigen Stunden für Engel rührt das Wasser im Bethesda-Teich'
eine junge Dame einen ganzen illustrierten (Nationalgalerie, Christiania) an Delacroix er-
Katalog der Frühjahrausstellung in Kopen- innert." 1890 entstand das Bild „Paradies-
hagen — hat Skovgaard an der Ausmalung mauer" (Hirschsprung-Museum, Kopenhagen),
der Decke im „rein" wiederhergestellten Dome dann folgte 1894 das große Bild des (Kopen-
zu Viborg gearbeitet. Es handelte sich um hagener Galerie) „Christus im Totenreich", von
eine Art Nachahmung der Hildesheimer Decke, der Ausstellung christlicher Kunst in Düssel-
Für persönliche Arbeiten im alten Stile war dorf her bekannt. (Abb. Jahrg. 1909/10, S. 81.)
die Zeit nicht mehr günstig. Wie der Künstler seine Vorstellungen zu
Nach einigen Studienjahren in Kopenhagen, gleicher Zeit naturalistisch und dekorativ ver-
Paris und Italien kam Skovgaard 1884 nach arbeitete, zeigt das Aquarell „Christus führt
Griechenland, und sein feinfühliges Auge hat den Schacher ins Paradies" 1890 (Abb. S. 185),
die Architektur dort ungefähr so geschaut wie das Hauptmotiv des Paradiesbildes, aber hier
in den vierziger Jahren Constantin Hansen mit einer helleuchtenden italienischen Land-
und Roed die Ruinen von Pästum oder die schaff, welche den Blick in die Tiefe des
historischen Bauten in Dänemark malten. Von Raumes führte, verbunden — prachtvoll in
•> joakim skovgaards Wandgemälde im Dom zu Viborg. Er- der Färbung, aber doch schöner in der reinen
läuten von Karl Madsen Mit 129 Abbildungen. Gr. Folio. 35 m. dekorativen Zeichnung der Aquarellkomposition.

Verlag von h. Hagerup, Kopenhagen. Diese die W andgemälde wie

auch viele Skizzen etc. in großen schönen Abbildungen wieder- In dieser letzten haben wir den Ausgangs- (

gebende Publikation, die das Ministerium für Kirche und Schule _. . j: r\ \ *.*___•_ ir-L- ~ rv__«~ (

veranlaßt hat, liegt unserem Aufsatze zugrunde. punkt für die Dekorationen im Viborg-Dome. J
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