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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 29.1913-1914

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Stahl, Fritz: Erich Wolfsfeld
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https://doi.org/10.11588/diglit.13092#0130

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ERICH WOLFSFELD BILDNIS VON PROFESSOR GERHARDT (RADIERUNG)
ERICH WOLFSFELD
Von Fritz Stahl
Die Arbeiten des jungen Berliner Radierers fördern und sogar über den Mangel an natür-
Erich Wolfsfeld haben ihm sehr schnell licher Gabe in gewisser "Weise hinwegtäuschen,
einen Namen gemacht. So schnell, wie man Aber alle Erzeugnisse eines solchen Menschen
es in unserer Zeit gar nicht mehr für möglich behalten etwas Mühsames, das ganz etwas
'J hielt, in der es schwerer als jemals ist, unter anderes ist als das Schwere, das den Werken
U der Masse der Künstler, die in die Oeffent- sehr eigenartiger Künstler naturgemäß anhaf-
4 lichkeit drängen, auch nur bemerkt zu werden, tet, für die jede neue Aufgabe ein neues
n wenn man nichts anderes einsetzt als Quali- Problem ist. Oder die zu Schwachen machen
5 tät der Arbeit, wenn man nicht zu gewaltsamen es sich leicht, und dann vermeiden sie das
|S Mitteln greift, die ja die unscheinbare Schwarz- Mühsame, aber ihre Arbeiten sind haltlos, ober-
5 Weiß-Kunst nicht kennt. flächlich, kümmerlich in Charakter und Mache.
Ö Die wesentliche Eigenschaft, die diesen Blät- Das trifft durchaus nicht nur für eine Rich-
D tern ihren Erfolg brachte, ist wohl in der tung zu, sondern für alle. Nur die Auswege ^
|( Selbstverständlichkeit und offenbaren Mühe- und Täuschungen sind verschieden. Der eine V
jj losigkeit der Arbeit zu suchen. Fragt man kitscht und der andere wird irgendein modern- jj
< nach dem Grundübel, an dem unser ganzes ster--ist. Aber beide sind einander wert, t
n Kunstleben leidet, so kommt man zu der Ant- Deshalb muß jeder Künstler unmittelbar fi
y wort, daß die übergroße Mehrzahl der Jünger wirken, indem man an der Sicherheit der Form £
3 zu wenig Talent hat. Man glaubt ziemlich und der leichten Beherrschung der Technik P
y allgemein an Unterricht und an sehr fleißiges einen geborenen erkennt. Er ist nicht sicher, G
3 Streben, und die können gewiß ein gutes Stück daß er groß wird, auch ihm drohen Gefahren, y

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