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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 29.1913-1914

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Glaser, Curt: Neue Kunstsalons in Berlin
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https://doi.org/10.11588/diglit.13092#0148

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§ heblich erweitern. Auch ein kleiner Raum mit Ge- zem fast im verborgenen blühten. Der neue Kunst-
ß) mälden kam hinzu. Und es ist richtig, nicht allzu laden in der Potsdamerstraße, den Hugo Moses
Eängstlich, schematisch, die Scheidungen aufrecht- eröffnet hat, zeigt PECHSTEIN und SCHMIDT-ROTT-
zuerhalten, da es ja dieselben Künstler sind, deren LUFF, und da hier keine Ausstellung ist, sondern
Q graphische Arbeiten und deren Gemälde hier gezeigt eine Kunsthandlung, so hat man das Gefühl, daß
* werden. Endlich präsentiert sich einer der ältesten diese Dinge nicht nur gezeigt werden, sondern
g Berliner Kunstsalons zu Beginn des Winters in auch wirklich in die Häuser kunstliebender Men-
H völlig erneutem Gewände. Fritz Gurlitt hat seine sehen übergehen. Bei J. B. Neumann steht HECKEL
® Räume gründlich umgewandelt. Reste falschen Re- diesmal im Vordergrund mit ein paar sehr zarten
•J naissaneegeschmacks, die hier noch aus der Böcklin- Bildern und schönen Holzschnitten. Nennt man

J. E. BLANCHE BILDNIS DES MALERS THOMAS HARDY
NEUE KUNSTSALONS IN BERLIN Lenbach-Epoche in unsere Zeit hineinragten, sind
beseitigt worden. Die Räume sind bescheidener
Der Anfang der Wintersaison hat Berlin zu seinen geworden und gerade dadurch passender zur Auf-
alten und zum Teil noch jungen gleich eine nähme von Kunstwerken. Wenn Cassirer durch
ganze Reihe neuer Kunstsalons beschert. Es gibt seinen Umbau im vorigen Jahre seinen Saal er-
einen neuen Laden und eine neue „Galerie". Das weiterte, so versuchte Gurlitt umgekehrt intimere
Warenhaus A. Wertheim macht wieder einen energi- Räume zu erzielen, was entschieden auch seine
scheren Vorstoß, auch einen Teil des Kunstmarktes Vorzüge hat.
an sich zu ziehen. Verständigerweise wird dort Das sind die neuen Kunstsalons. Und was man
die Graphik im besonderen gepflegt, um diese billi- in ihnen sieht, ist im Grunde überall dasselbe: die
geren Originalarbeiten anstatt der üblichen mecha- neuen Künstler. Es ist heute in Berlin beinahe un-
nischen Reproduktionen als Wandschmuck in weitere möglich geworden, Werke von dem alten Mitglieder-
Kreise zu bringen. Das graphische Kabinett von stamm der Secession zu Gesicht zu bekommen.
J. B. Neumann, das sich in der gleichen Richtung Dagegen sieht man überall die Brücke und die Neue
erfolgreich betätigt, konnte seine Räume bereits er- Secession und die Domegruppe, die bis vor kur-

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