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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 29.1913-1914

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Mühlestein, Hans: Hodler als Plastiker
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https://doi.org/10.11588/diglit.13092#0469

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I* Kims..............'k
Staatliche Museen
zu Berlin

HODLER ALS PLASTIKER*) j
Von Hans Mühlestein (
Hodler ist kein Universal-Künstler in dem universellen Instinkt auf die breite Weide der (
Sinne, wie es die großen Vollender der verschiedenen Stoffgebiete zu führen, wo er jj
Renaissance waren. Jeder Versuch eines Ein- unfehlbar zügelloser Flachheit verfiel. Es i
zelnen, dieser durch ihre immanente Macht- liegt auch nicht grundsätzlich an dem schein- *
fülle faszinierenden Vorstellung durch Betäti- bar so „unübersehbaren Reichtum" oder der )
gung auf allen Gebieten des Stammbaums der „Höhe der Entwicklung" aller einzelnen Kunst- ri
bildenden Künste neuen Gehalt zu geben, gebiete — diese Begriffe sind, für einen durch (,
müßte in unserer Zeit scheitern. Das liegt quantitative Ueberlegungen unbestechlichen f
nicht nur an der Unzulänglichkeit der Talente, Geist, die Illusion einer sich im Zerrspiegel d
die sich durch das historische Beispiel — also selbst vergrößernden Zeit; selbst eine solche C
auf bloß intellektuellem Wege — versuchen „Entwicklung" zugegeben, ließe sich zu jeder J-
ließen, sich überhaupt versuchen lassen konn- Zeit ein Kraftphänomen denken, das alle we- >
ten, den in jedem wahren Künstler wohnenden sentlichen Aeußerungsmöglichkeiten der Archi- «
- tektur, der Plastik, wie der Malerei und auch J

•j Anmerkungdcs Verfassers: Die hier auf s. 430 u. 431 re- noch anderer Gebiete in sich zusammenzu-
produziene Büstehat Ferdinand Hodler mirzur erstmaligen Wieder- «_. _ .. . . wj" j- r>i.--_ —__
gäbe in meinem demnächst bei Gustav Kiepenheuer in Weimar biegen vermochte. Ware dieses Phänomen
erscheinenden Buch „Fe rd i nan d Hodler. Ein Deutungsver- darum Schon ein Genie? Nein. Woran eS
such uberlassen, in dem ich Hodlers Biographie, seine Philo-
sophie, seine Stoffideen, seine Kompositionsweise und sein Ver- Hegt, daß UniverSalkunSt im Sinne der RenaiS-
hältnis zur neuesten Kunst zum ersten A^ale grundsätzlich und < . • *. . " ^' u ' *■ A * *
in systematischem Zusammenhang festzulegen versuche. Das Buch Sance neUte nlCHt menr mogllcn ISt, QaS ISt

wird außer den Reproduktionen nach dieser Büste noch 8s Licht- e;n neuer Begriff der Universalität, der ein
drucke nach Onginalhandzeichnungen Hodlers enthalten, uer hier , ° *
abgedruckte Aufsatz ist dem Anhang des Buches entnommen. Der Viel philosophischerer geworden ISt. Denn wäre
Vorabdruck desselben wie der Büste an dieser Stelle geschiebt mit i_ it j * t_ — Li! u _ •- ~
freundlicher Einwilligung des Verlegers. auch alles andere stehen geblieben, wäre ms-


S FERDINAND BRUNNER SOMMERABEND /
i Wiener Kunitterhaus-Ausstellung 1914 \
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427 51*
 
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