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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 29.1913-1914

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Kühnel, Ernst: Die grosse Berliner Kunstausstellung
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https://doi.org/10.11588/diglit.13092#0604

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jliathek
u BeHln

| Der unvermeidliche retrospektive Saal um- PERSONALNAGHRICHTEN
i\ faßt diesmal Gemälde aus der Zeit Kaiser T>ERLIN. In Tegel bei Berlin ist in der Nacht
3 Wilhelms L in guter und lehrreicher Auswahl, D vom 22. zum 23. Juli der bedeutende Radierer
5 Vorbilder handwerklicher Solidität und künst- Professor Karl KöPPING im Alter von 66 Jahren
« , . , . ,. ..... , gestorben. Geboren 24. Tum 1848 in Dresden, stu-
D lenscher Disziplin, die in dieser Umgebung §ierte er die Malerei und Radierkunst, der er sich
D nur nutzbringend wirken können. dann ausschließlich widmete, in München und Paris.
9 Schließlich noch ein paar Worte über die Herbst 1889 übernahm Köpping die Leitung des
2 Plastik, deren Besichtigung sich wesentlich Meisterateliers für Kupferstich an der Berliner
>l . ' . , , . , Akademie, dem er also fast 2o Jahre vorstand.
< aufregender gestaltet, als die der Malerei. Sie Sein größter Ruhmestitel sind die Uebertragungen
< läßt in jeder Hinsicht zu wünschen übrig, und der Rembrandtschen Gemälde in Schwarz-Weiß.
>) man hat wirklich Mühe, ein Dutzend einwand- Auch Hals, dann von neueren Meistern Gains-
S freier Arbeiten zusammenzubringen. Am er- borough, Munkaczy hat er mit Glück nachgebildet.
<,..,.. . . ~ , ^ , In spateren Jahren hat er auch des öfteren auf Aus-
J traglichsten mutet noch die Kleinskulptur kunst- stellungen Originalarbeiten gezeigt, bei welchen
V gewerblicher Richtung an, schlimmer steht es ihm der Erfolg allerdings weniger treu blieb.
D dagegen um die Architekturplastik, unter der rxRESDEN. In einer Heilanstalt bei Dresden
3 zum Teil ganz jämmerliche Leistungen auf- VJ ist vor kurzem der Dresdner Maler Arthur
2 tauchen und auch im Statuarischen ist das Bendrat gestorben Er war am 22. April 1872 in
>) XI. , ... . . , . _ , Danzis geboren. Schuler von Gotthard Kuehl,
* Niveau beschämend niedrig. bezner, der steiite er seit 1905 regelmäßig in Dresden, Berlin,
1 eine gut modellierte Badende (Abb. geg. S. 544) München usw. aus. Die Motive zu seinen Gemälden
>) und die vom Pariser Salon aus politischen und zu seinen wirksamen Lithographien entnahm
5 Gründen abgelehnte Porträtbüste des Kaisers er m[f Vorliebe seiner Heimat: Die Stadt Danzig
* ii. l . • j c>ii mit ihren imposanten Bauwerken schilderte er in
ausgestellt hat, wird an erster Stelle zu nennen immer neuen, oft durch den gewählten Blickpunkt
sein; eine respektable Leistung ist auch der ge- überraschenden Bildern, deren Technik den wir-
schickt antikisierende Torso einer Bacchantin kungsvollen Impressionismus der Schule Kuehls
von Seeger; außerdem wird man noch einige aufwies. Im Sächsischen Ständehaus zu Dresden
, . ._. . . .. . „, . ° befindet sich seine letzte größere Arbeit: ein Gemälde
andere talentvolle Arbeiten herausfinden wie z.B. der Stadt Meißen; vier Fresken malte er für das
den großen Brunnen von Morin (Abb. S. 541). Bielssche Stift auf Obernitz a. S.


ERNST LÜBBERT KARNEVAL )
Große Berliner Kunstausstellung 1

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