Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 30.1914-1915

DOI Artikel:
Plietzsch, Eduard: Ausstellung deutscher Meisterwerke des 19. Jahrhunderts im Salon Gurlitt-Berlin
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.13093#0294

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
KARL BUCHHOLZ

Ausstellung Fritz Gurlitt, Berlin

LANDSCHAFT

AUSSTELLUNG DEUTSCHER MEISTERWERKE DES
19. JAHRHUNDERTS IM SALON GURLITT-BERLIN

Von E. Plietzsch

Die erste Ausstellung von Werken deutscher
Meister des 19. Jahrhunderts, die der
Salon Gurlitt in Berlin zum Besten der Kriegs-
hilfe für bildende Künstler veranstaltet, bringt
recht interessante und zum großen Teil bisher
unbekannte Werke aus Privatbesitz zum Vor-
schein, so daß man den folgenden Ausstellun-
gen mit den besten Erwartungen entgegensehen
darf. Ein paar frühe Arbeiten namhafter Maler
lehren wieder einmal, daß Werke junger Künst-
ler nie vorsichtig genug beurteilt werden kön-
nen. Wie oft erlebt man, daß Künstler, deren
erste Schöpfungen Großes verheißen, schon
nach wenigen Jahren, wenn die Genialität der
Jugend erschöpft ist, mäßige alltägliche Dinge
schaffen und herb enttäuschen. Wäre hin-

gegen etwa Rembrandt im Alter von 20 oder
25 Jahren durch einen Unglücksfall ums Leben
gekommen, so hätte kein Mensch auf Grund
seiner befangenen frühesten Arbeiten ahnen
können, daß einer der gewaltigsten Künstler
dahingerafft worden wäre. Die Ausstellung bei
Gurlitt bietet gleichfalls Beispiele dieser Art dar.
Von Ludwig Knaus und Paul Meyerheim
sieht man hier Jugendarbeiten und von Anton
von Werner frühe Bilder, die zu großen Hoff-
nungen berechtigen. Nun haben sich Meyer-
heim und Knaus zu liebenswürdigen und ge-
fälligen Künstlern und Anton von Werner zu
einem Maler von achtunggebietendem Können
entwickelt — die genialen Schöpfungen, die
man auf Grund dieser frühen Werke hätte

270
 
Annotationen