schränkt ist, möchte ich mich begnügen, nur drei
solcher junger Talente zu nennen, die noch durch-
aus nicht Anspruch auf Vollendung machen kön-
nen, deren Fähigkeiten aber die Hoffnung auf
Erfüllung berechtigt erscheinen lassen. Es sind
die Darmstädter Alexander Posch und Willi
Hofferbert, der erste mit einem in ganz klaren
Flächen und Farben gefügten Bilde „Lesendes
Mädchen", das trotz seiner Einfachheit und Flä-
chigkeit große und räumliche Wirkung erzeugt,
der andre mit einem Stilleben (gelbe und rote
Frucht auf rotviolettem Tuch- und Polsterstuhl),
das über seiner wundervollen Farbigkeit, die auch
einzig formgebend ist, jeden Inhalt unwesentlich
werden läßt; und der junge Frankfurter Rudolf
Heinisch, vielleicht die stärkste malerische Be-
gabung unter den Jüngsten. Sein Bild „Freun-
dinnen" läßt ihn wieder eine Stufe weiter erschei-
nen. Bei ihm entsteht alles Gebilde nur aus der
Farbe, die seltsam transparent ist, aus der die
Wesen emporzutauchen scheinen, durch die sie
hindurchstrahlen, ohne sich zu Körpern zu ver-
festigen, und doch mit allen Wesenheiten ihres ge-
wollten Charakters in Erscheinung tretend.
Eine Reihe guter Plastiken, (u. a. von Lehm-
bruck, Barlach, de Fiori, Hötger) und eine große
Anzahl graphischer Blätter, darunter die bekann-
ten Köpfe Kokoschkas, die feinen Radierungen
Meseks, eindringlichen Schilderungen Beckmanns,
farbig kultivierten Kompositionen Jawlenskis,
ergänzen die Ausstellung der Gemälde.
Herbert Fritz Herler
FRIEDRICH HEUBNER ILLUSTRATION ZU ROBINSON
CRUSOE (RADIERUNG) □
Ausstellung der Münchner Secession
Verantwortlicher Schriftleiter: P. KI RCHGRABER. München. — Druck und Verlag: F. BRUCKMANN A.G., München
Copyright 15. September 1922 by F. BRUCKMANN A.-G., München
solcher junger Talente zu nennen, die noch durch-
aus nicht Anspruch auf Vollendung machen kön-
nen, deren Fähigkeiten aber die Hoffnung auf
Erfüllung berechtigt erscheinen lassen. Es sind
die Darmstädter Alexander Posch und Willi
Hofferbert, der erste mit einem in ganz klaren
Flächen und Farben gefügten Bilde „Lesendes
Mädchen", das trotz seiner Einfachheit und Flä-
chigkeit große und räumliche Wirkung erzeugt,
der andre mit einem Stilleben (gelbe und rote
Frucht auf rotviolettem Tuch- und Polsterstuhl),
das über seiner wundervollen Farbigkeit, die auch
einzig formgebend ist, jeden Inhalt unwesentlich
werden läßt; und der junge Frankfurter Rudolf
Heinisch, vielleicht die stärkste malerische Be-
gabung unter den Jüngsten. Sein Bild „Freun-
dinnen" läßt ihn wieder eine Stufe weiter erschei-
nen. Bei ihm entsteht alles Gebilde nur aus der
Farbe, die seltsam transparent ist, aus der die
Wesen emporzutauchen scheinen, durch die sie
hindurchstrahlen, ohne sich zu Körpern zu ver-
festigen, und doch mit allen Wesenheiten ihres ge-
wollten Charakters in Erscheinung tretend.
Eine Reihe guter Plastiken, (u. a. von Lehm-
bruck, Barlach, de Fiori, Hötger) und eine große
Anzahl graphischer Blätter, darunter die bekann-
ten Köpfe Kokoschkas, die feinen Radierungen
Meseks, eindringlichen Schilderungen Beckmanns,
farbig kultivierten Kompositionen Jawlenskis,
ergänzen die Ausstellung der Gemälde.
Herbert Fritz Herler
FRIEDRICH HEUBNER ILLUSTRATION ZU ROBINSON
CRUSOE (RADIERUNG) □
Ausstellung der Münchner Secession
Verantwortlicher Schriftleiter: P. KI RCHGRABER. München. — Druck und Verlag: F. BRUCKMANN A.G., München
Copyright 15. September 1922 by F. BRUCKMANN A.-G., München