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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 39.1923-1924

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Hausenstein, Wilhelm: Über einige Bilder von Hans von Marées
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https://doi.org/10.11588/diglit.14151#0074

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HANS VON MARPES

Ausstellung der Galerie Thannhauser, München

EKLOGE

bald wie möglich an dieser Stelle nachgetragen
werden—,kann dies schöne Bild einstweilen nur
mit Worten umschrieben werden. Die beträcht-
liche Leinwand, die in lichter Weite etwa
175 und 106 cm mißt, gehört dem Kreis jener
„abendlichen Waldszene" an, die zu den schön-
sten Arbeiten des Hans von Marees gezählt
werden muß: des Marees einer mittleren
Epoche, in welcher der starke Formbegriff und
Bildgedanke des Malers dem hohen Auftrieb
der Abstraktion noch nicht die unmittelbare
Schönheit sinnlicher Fülle zum Opfer gebracht
hatte. Dies am meisten durchgeführte Haupt-
bild des Motivenkreises wird hier wiedergege-

ben (Abb. S. 67). Ist es nicht wahr, daß dies
Bild, das doch so sehr Bild im strengsten Ver-
stand aller formalen Möglichkeiten, ja abstrak-
tiven (stilistischen) Erfordernisse genannt wer-
den darf, noch von der Gewalt sinnlicher Im-
pulse hervorgebracht wurde und eben darum
in wunderbarer Weise vollständig geheißen
werden darf? Man ist versucht, zu sagen: es
gereiche diesem Bild und seinem Maler zum
Glück, daß die Überwindung des Gegenständ-
lichen, die Sublimation des Erlebens zur höchst
formalen Erscheinung hier noch nicht in sol-
chem Maße gelang oder erstrebt wurde, wie
es späterhin, in des Malers vorgerückten Jahren

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