DOI Artikel:
Servaes, Franz: Die Buchgraphik von Hugo Steiner, Prag
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.14152#0214
zwilcheu und.Lerchen fchwingen ficli tirilierend
durch den Äther.
Jn allem diefem wirkt der Menfch nur als Er-
fcheinung der Atmofphäre, der faktifchen wie
der feelifchen. Und menfehlichcA orgänge voll-
ziehen lieh, als feien fie eine Ausgeburt der
Lokalität, an der fie lieh begeben. Greift der
Darfteller über diefc Art und Weife hinaus und
fucht ftrenger lachlich und fzenilch genau zu
werden, fo leidet er wohl mitunter Schiffbruch
oder bleibt im Fahrwasser des Gewöhnlichen
flecken. Ein eigentlicher Menfchendarfteller ili
Hugo Steiner-Prag nicht: wenigftens nicht im
Sinne des Realismus. Er ift auch hier typifcher
Romantiker und darum gelingen ihm geheimnis-
voll-umwilterlc oder irgendwie feltfam fchil-
lernde Figuren, wie fie etwa die Welt E. T. A.
Hoffmaiins und GuftavMevrincks bevölkern, in
befonderem Maße. Das Abgründige der Seele
in Antlitz und Erfcheinung auffchimmern zu
laffen, zwielichtig-dräuend und abwegig-ver-
funken, doch manchmal auch bis hart ans Gro-
teske ficli herandrängend, hierzu verrät Steiner
eine ganz ungewöhnliche Begabung. Er felbft
ift nicht einfach, fondern fehr kompliziert; aber
in feiner Kompliziertheit von bannender und
zwingender Stärke. Darum ift er aucli ein
Meifter komplizierter Büdfiimmungen und auf
dem fcheinbar fo einfachen Inftrument der
Schwarz- und W eiß-Technik ein virtuofen-
hafler Spieler, voll tiefer ßravoiu- und berücken-
der Seelcnhafligkeit. Franz Servaes
durch den Äther.
Jn allem diefem wirkt der Menfch nur als Er-
fcheinung der Atmofphäre, der faktifchen wie
der feelifchen. Und menfehlichcA orgänge voll-
ziehen lieh, als feien fie eine Ausgeburt der
Lokalität, an der fie lieh begeben. Greift der
Darfteller über diefc Art und Weife hinaus und
fucht ftrenger lachlich und fzenilch genau zu
werden, fo leidet er wohl mitunter Schiffbruch
oder bleibt im Fahrwasser des Gewöhnlichen
flecken. Ein eigentlicher Menfchendarfteller ili
Hugo Steiner-Prag nicht: wenigftens nicht im
Sinne des Realismus. Er ift auch hier typifcher
Romantiker und darum gelingen ihm geheimnis-
voll-umwilterlc oder irgendwie feltfam fchil-
lernde Figuren, wie fie etwa die Welt E. T. A.
Hoffmaiins und GuftavMevrincks bevölkern, in
befonderem Maße. Das Abgründige der Seele
in Antlitz und Erfcheinung auffchimmern zu
laffen, zwielichtig-dräuend und abwegig-ver-
funken, doch manchmal auch bis hart ans Gro-
teske ficli herandrängend, hierzu verrät Steiner
eine ganz ungewöhnliche Begabung. Er felbft
ift nicht einfach, fondern fehr kompliziert; aber
in feiner Kompliziertheit von bannender und
zwingender Stärke. Darum ift er aucli ein
Meifter komplizierter Büdfiimmungen und auf
dem fcheinbar fo einfachen Inftrument der
Schwarz- und W eiß-Technik ein virtuofen-
hafler Spieler, voll tiefer ßravoiu- und berücken-
der Seelcnhafligkeit. Franz Servaes