B Kunstbibliothek
Staatliche Musee
zu Berlin
JOSEF EBER Z. WINTERTAG
Neue Städtische Galerie, München
FRÜHJAHRSAUSSTELLUNG DER RERLINER SECESSION
Die Berliner Secession hat in ihrem hellen von der Jungen gegen die Alten zog. Die Kunst steht
Leo Nachtlicht um- und angebauten neuen Haus heute in einer schweren Situation. Es gibt nicht
ihre 56. Jahresausstellung eröffnet. Einige hun- mehr, wie noch vor 10 —15 Jahren, eine geschlos-
dert Werke der Malerei und Plastik geben ein sene Front junger Künstler. Die abstrakte Malerei
buntes Bild des gegenwärtigen Kunstschaffens. beispielsweise ist ein tastendes Unterfangen wie
Die Ausstellung bietet keinen größeren und kei- viele andere auch. Man kann kaum glauben, daß
nen geringeren Anreiz wie die anderen Unter- ihr etwa die Zukunft gehört. Es gibt heute kei-
nehmungen dieser Art, die man alljährlich in nen geschlossenen Gemeinschaftswillen, cha-
Berlin zu sehen bekommt. rakteristisch für eine Zeit, die überall nach neuer
Eigentlich aber bedauert man dies. Die Berliner Gemeinschaft schreit. Es gibt heute nur einzelne
Secession war — wie auch die Münchner — ein- wenige schöpferische Persönlichkeiten, die auf
mal ein Sturmtrupp, der seine Kraft wie seine eigenen Wegen marschieren, wohin ihnen kei-
Daseinsberechtigung aus der gesunden Opposition ner folgen kann. Das ist keine glückliche Situation
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Staatliche Musee
zu Berlin
JOSEF EBER Z. WINTERTAG
Neue Städtische Galerie, München
FRÜHJAHRSAUSSTELLUNG DER RERLINER SECESSION
Die Berliner Secession hat in ihrem hellen von der Jungen gegen die Alten zog. Die Kunst steht
Leo Nachtlicht um- und angebauten neuen Haus heute in einer schweren Situation. Es gibt nicht
ihre 56. Jahresausstellung eröffnet. Einige hun- mehr, wie noch vor 10 —15 Jahren, eine geschlos-
dert Werke der Malerei und Plastik geben ein sene Front junger Künstler. Die abstrakte Malerei
buntes Bild des gegenwärtigen Kunstschaffens. beispielsweise ist ein tastendes Unterfangen wie
Die Ausstellung bietet keinen größeren und kei- viele andere auch. Man kann kaum glauben, daß
nen geringeren Anreiz wie die anderen Unter- ihr etwa die Zukunft gehört. Es gibt heute kei-
nehmungen dieser Art, die man alljährlich in nen geschlossenen Gemeinschaftswillen, cha-
Berlin zu sehen bekommt. rakteristisch für eine Zeit, die überall nach neuer
Eigentlich aber bedauert man dies. Die Berliner Gemeinschaft schreit. Es gibt heute nur einzelne
Secession war — wie auch die Münchner — ein- wenige schöpferische Persönlichkeiten, die auf
mal ein Sturmtrupp, der seine Kraft wie seine eigenen Wegen marschieren, wohin ihnen kei-
Daseinsberechtigung aus der gesunden Opposition ner folgen kann. Das ist keine glückliche Situation
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