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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 46.1930-1931

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Nasse, Hermann: Georg Minne
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https://doi.org/10.11588/diglit.16478#0102

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GEORG MINNE. PI ETA. ZEICHNUNG

GEORG MINNE

Ein soeben erschienenes, mit reichem Abbil-
dungsmaterial auf Tafeln ausgestattetes, statt-
liches Buch von Leo van Puyvelde *, sympathisch
vor allem durch des "\ erfassers rückhaltlos aus-
gesprochene unbedingte und innige Verehrung
Minnes, rückt die zu Lnrecht wohl ein wenig in
^ ergessenheit geratene Kunst dieses scheuen,
zärtlichen Genters wieder in den Vordergrund.
Liebevoll zeichnet der Verfasser zunächst das
Lebensbild des am 30. August 1860 in Gent als
Sohn eines Architekten geborenen Meisters. Wir
hören von dessen Architekturstudien 1882—84
an der Kunstakademie und dem starken Ein-
druck, den der Maler Canneel auf ihn machte.

* Collection Les Contcmporains. Georg Minne par Leo van
Puyvelde. Edition des Cahiers de ßelsique S.A., Bruxelles.

Dem Bildhauer wurde L. van Bierbroeck d. Ä.
Lehrer, für den Minne so eine Art Antichrist
war. W ir erfahren weiter, daß Minnes Früh-
werke, wie z. B. „die ihre Kinder beweinende
Mutter" Entsetzen und völliges Unverständnis
auslösten. Nur Verhaeren und die junge Gruppe
der „XX" ermutigten den jungen Künstler, aus-
zuharren. 1891 geht Minne nach Paris, wo er
von Bodin abgewiesen wurde. Da kehrte er nach
Gent zurück, wo ihn eine treue Freundschaft mit
den mystisch-symbolischen Dichtern, hauptsäch-
lich mitMaeterlinck,verband. i8a2heiratetMinne
Josefine Destanberg und geht nach zwei Jahren
friedlicher Landarbeit 1895 nach Brüssel zu
Charles van der Stappen. Durch ein unliebsames
\orkommnis wurde er von der Akademie nach

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