DOI Artikel:
Braungart, Richard: Neues von Hans Wildermann
DOI Artikel:Die Sammlung Max Böhm: zu ihrer Versteigerung durch R. Lepke, Berlin
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.16478#0179
jenes Geschehens, das man Gegenwart nennt. Er
erlebt irgendwo etwas, in Griechenland (Traum-
altar), in Scheveningen (Frauen am Meer) oder
in Malmaison. Und das wird eins mit dem ange-
borenen Grundgefühl des Herzens und verbindet
sich mit ihm zu einer bestimmten Vorstellung,
die dann als Künstlertraum in Bildform Gestalt
gewinnt. Wie im wirklichen Traum vermischen
sich darin Dinge und Geschehnisse, zeitlich und
örtlich Getrenntes ist auf einer Fläche vereint, und
die erhabene Ruhe der Ewigkeit bindet und löst
die Körper und den Raum. Mittlerin dazu ist die
Farbe, ein außerordentlich fein abgewogenes
Gegeneinander von Klängen vieler Schattie-
rungen, die nicht nur Stimmungswerte, sondern
auch aufbauende Elemente der malerischen
Struktur sind. Alle diese Bilder sind übrigens
letzten Endes Architekturteile, insoferne, als sie
typische Wandbilder sind. Aber nicht nur in dem
Sinne von rein dekorativen Farbenensembles,
sondern sie sind darüber hinaus auch dazu be-
stimmt, die Enge des Raums in die Unendlich-
keit zu weiten, durch die räumliche und gedank-
liche Tiefe ihrer Darstellungen. Richard Braungart
DIE SAMMLUNG MAX BÖHM
ZU IHRER VERSTEIGERUNG DURCH R.LEPKE, BERLIN
Wieder wird ein köstlicher Kunstbesitz in alle höchst eindrucksvolle Reihe von 24 Meister-
Winde zerstreut: die Sammlung Böhm in Ber- werken Trübners. Von Leibi selbst vier Stücke;
lin, eine der bedeutendsten, wenn nicht die be- daneben Erlesenes von Thoma, Schuch und Sperl.
deutendste Privatsammlung deutscher Kunst des — Besondere Liebe brachte Böhm dann dem Ber-
19. Jahrhunderts, ist in weiteren Kreisen bekannt liner Realismus und Impressionismus entgegen :
geworden durch Liebermann ist
die Ausstellung in l^^^^^^M^^H^^^^H^^^B^^^^H^^BH
derPreuß. Akade- Entwicklungsreihe
mie der Künste in von 15Bildern ver-
Berlin im Sommer treten, ausgezeich-
dieses Jahres, eine net auch Slevogt
Ehrung, die bisher und Corinth. Im
kaum einer ande- * - I übrigen seien auf-
ren Privatsamm- gezählt: Böcklin
lung zuteil gewor- u. a. mit dem gro-
den ist und die ßen Kentauren-
dem Sammler die Wk jf^M« kämpf, Erdtelt,
Anerkennung für I Hodler. Albert von
die Tatsache sein ^H^HHE— Keller. Ludwig
sollte, daß er be- Wfr ,1 • Knaus, Spitzweg.
deutendste Mittel „ _ -^yjäEJM Menzel mit einer
zur Förderung nur Reihe von Stücken,
deutscher Kunst auch mit herrli-
verwandte. chenZeichnungen,
Mit einem seltenen L hde, Zügel.
Sinn für Qualität Es ist gewiß in
hat Max Böhm hohem Maße be-
seine Sammlung dauerlich, daß die
aufgebaut. Ihr Stadt Berlin ihre
Kernpunkt ist der Absicht,dieSamm-
Leibi und Leibi men, wegen Ln-
selbst ; vor allem ALOIS ERDTELT. BRUSTBILD EINES KNABEN ' gunst der Zeit hat
hervorragend die Auktion Sammlung Böhm bei Lepke, Berlin aufgeben müssen.
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erlebt irgendwo etwas, in Griechenland (Traum-
altar), in Scheveningen (Frauen am Meer) oder
in Malmaison. Und das wird eins mit dem ange-
borenen Grundgefühl des Herzens und verbindet
sich mit ihm zu einer bestimmten Vorstellung,
die dann als Künstlertraum in Bildform Gestalt
gewinnt. Wie im wirklichen Traum vermischen
sich darin Dinge und Geschehnisse, zeitlich und
örtlich Getrenntes ist auf einer Fläche vereint, und
die erhabene Ruhe der Ewigkeit bindet und löst
die Körper und den Raum. Mittlerin dazu ist die
Farbe, ein außerordentlich fein abgewogenes
Gegeneinander von Klängen vieler Schattie-
rungen, die nicht nur Stimmungswerte, sondern
auch aufbauende Elemente der malerischen
Struktur sind. Alle diese Bilder sind übrigens
letzten Endes Architekturteile, insoferne, als sie
typische Wandbilder sind. Aber nicht nur in dem
Sinne von rein dekorativen Farbenensembles,
sondern sie sind darüber hinaus auch dazu be-
stimmt, die Enge des Raums in die Unendlich-
keit zu weiten, durch die räumliche und gedank-
liche Tiefe ihrer Darstellungen. Richard Braungart
DIE SAMMLUNG MAX BÖHM
ZU IHRER VERSTEIGERUNG DURCH R.LEPKE, BERLIN
Wieder wird ein köstlicher Kunstbesitz in alle höchst eindrucksvolle Reihe von 24 Meister-
Winde zerstreut: die Sammlung Böhm in Ber- werken Trübners. Von Leibi selbst vier Stücke;
lin, eine der bedeutendsten, wenn nicht die be- daneben Erlesenes von Thoma, Schuch und Sperl.
deutendste Privatsammlung deutscher Kunst des — Besondere Liebe brachte Böhm dann dem Ber-
19. Jahrhunderts, ist in weiteren Kreisen bekannt liner Realismus und Impressionismus entgegen :
geworden durch Liebermann ist
die Ausstellung in l^^^^^^M^^H^^^^H^^^B^^^^H^^BH
derPreuß. Akade- Entwicklungsreihe
mie der Künste in von 15Bildern ver-
Berlin im Sommer treten, ausgezeich-
dieses Jahres, eine net auch Slevogt
Ehrung, die bisher und Corinth. Im
kaum einer ande- * - I übrigen seien auf-
ren Privatsamm- gezählt: Böcklin
lung zuteil gewor- u. a. mit dem gro-
den ist und die ßen Kentauren-
dem Sammler die Wk jf^M« kämpf, Erdtelt,
Anerkennung für I Hodler. Albert von
die Tatsache sein ^H^HHE— Keller. Ludwig
sollte, daß er be- Wfr ,1 • Knaus, Spitzweg.
deutendste Mittel „ _ -^yjäEJM Menzel mit einer
zur Förderung nur Reihe von Stücken,
deutscher Kunst auch mit herrli-
verwandte. chenZeichnungen,
Mit einem seltenen L hde, Zügel.
Sinn für Qualität Es ist gewiß in
hat Max Böhm hohem Maße be-
seine Sammlung dauerlich, daß die
aufgebaut. Ihr Stadt Berlin ihre
Kernpunkt ist der Absicht,dieSamm-
Leibi und Leibi men, wegen Ln-
selbst ; vor allem ALOIS ERDTELT. BRUSTBILD EINES KNABEN ' gunst der Zeit hat
hervorragend die Auktion Sammlung Böhm bei Lepke, Berlin aufgeben müssen.
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