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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 48.1932-1933

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Beringer, Joseph August: Professor Albert Lang 85 Jahre
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https://doi.org/10.11588/diglit.16480#0100

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dem Lionardoforscher, dem deutsch-römischen
Kreise vermittelt wurde. Hatte sich Lang schon auf
der Rhön zu seiner eigenen Kunstweise hingefun-
den, so hielt er sich auch in Florenz zu sich selbst,
zumal der Verkehr bei Hildebrand sich mehr auf
Pflege der Musik bezog, während Marees auf Spazier-
gängen ihm seine Bildtheorien entwickelte. Die
große, an interessanten Anregungen reiche Zeit zu
Florenz, öfters erweitert durch Besuche von Freund
Thoma, sowie durch Aussprachen mit Dr. Bayers-
dorfer, dem Kunsthistoriker und Kenner, und ebenso
mit Dr. Fiedler, dem Theoretiker im Mareeskreise,
vermittelte ihm tiefe Einsichten in das Wesen der
Kunst. Das war für Lang die wahre Hochschule
der Kunst. Im Hildebrandschen S. Francesco di
Paolo zu Florenz erlebte die deutsche Kunst ihr

zweites S. fsidoro der einstigen Nazarener zu Rom.
diesmal aus deutscher Wesenheit. Lang setzte sich
mit diesen wertvollen Impulsen auseinander. Sie
führten ihn in etwas von Leibis Realismus ab und
hin zu dem Bildideal im Mareesschen und Böcklin-
schen Sinn mit einem Schuß Hildebrandscher
Formauffassung. Aber kein einziges Bild Längs
ahmt das seiner Führer nach. 1888 ging Lang nach
Frankfurt, schuf und wirkte mit Thoma, wech-
selte 1896 nach München und baute dort sein
Malwerk auch noch mit Graphik aus.
Eine gesichtete Ausstellung des Lebenswerkes von
Lang würde ebenso sein persönlich Eigenes dartun,
wie es die Beziehungen zum Zeitton der großen Mal-
epoche des Jahrhundertendes und -anfangs offenlegte
in bezug auf das Klassische in der Malerei jener Zeit.

J. A. Beringer

Albert Lang. Spaziergang

Kunst für Alle, Jahr£. 48, Heft 3, Dez. 193-2

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