DOI Artikel:
Langheinrich, Franz: Otto Pippel
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.16486#0172
Otto Pippel. Des Künstlers Bruder
im Dunkel, um gleich darauf im Halbton einer
anderen Stelle wieder aufzuschimmern und so sein
liebliches Naturgesetz immer aufs neue zu er-
füllen.
Der Maler Otto Pippel hat den Spürsinn des Dich-
ters Eichendorff: in jedem Dinge schläft ein Lied.
Noch im schlichtesten Motive findet er eine träu-
mende Weise, die seine Kunst zum Leben erweckt.
Dabei haben seine Landschaften, wie auch seine
Innenräume fast immer das festlich Heitere seines
künstlerischen Naturells und seiner Naturanschau-
ung. Es gibt eine Anzahl Bilder von ihm, die auch
dunklere Harmonien anschlagen, ernste, schwer-
mütige Töne. Wie Balladen wirken diese Bild-
schöpfungen. Voll tiefverhaltener Akkorde steigt
das Grundmotiv des einen im geschlossenen Halb-
dunkel mächtiger Eichengruppen auf. Und selbst
das irgendwo hereinbrechende Sonnenlicht ist ein
158
im Dunkel, um gleich darauf im Halbton einer
anderen Stelle wieder aufzuschimmern und so sein
liebliches Naturgesetz immer aufs neue zu er-
füllen.
Der Maler Otto Pippel hat den Spürsinn des Dich-
ters Eichendorff: in jedem Dinge schläft ein Lied.
Noch im schlichtesten Motive findet er eine träu-
mende Weise, die seine Kunst zum Leben erweckt.
Dabei haben seine Landschaften, wie auch seine
Innenräume fast immer das festlich Heitere seines
künstlerischen Naturells und seiner Naturanschau-
ung. Es gibt eine Anzahl Bilder von ihm, die auch
dunklere Harmonien anschlagen, ernste, schwer-
mütige Töne. Wie Balladen wirken diese Bild-
schöpfungen. Voll tiefverhaltener Akkorde steigt
das Grundmotiv des einen im geschlossenen Halb-
dunkel mächtiger Eichengruppen auf. Und selbst
das irgendwo hereinbrechende Sonnenlicht ist ein
158