DOI Artikel:
Lommatzsch, Franz: Gustav Wimmer, ein pommerscher Maler
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.16488#0251
Gustav Wimmer. Oderlandschaft mit Angler
Gustav Wimmer, ein pommerscher Maler. Von Franz Lommatzsch
Das leider zu Unrecht als kunstlos verschriene
Pommern hat bisher zwei Klassiker der Malkunst
hervorgebracht: Kaspar David Friedrich und Otto
Philipp Runge, und Gustav Wimmer. die eigen-
artigste und am schärfsten hervortretende Persön-
lichkeit unter den Malern Pommerns, ist auf dem
besten Wege, eine große Nachfolge anzutreten. Er
ist ein Romantiker im besten Sinne des Wortes. Er
wurde nicht ..lanciert", sondern ging seinen eige-
nen, geraden und einsamen Weg und wurde ein
echt deutscher Maler.
Berlin. München, Florenz und Rom waren die
Etappen des aus einer angesehenen Stettiner Hand-
werkerfamilie stammenden Malers. Ein mehrjähri-
ger Aufenthalt auf der ..glücklichen Insel" Born-
hohn folgte. Er brachte für den grüblerischen Men-
schen und Maler die entscheidende Wendung:
Maler der Heimat zu werden.
Es war ein Dornenweg. Ohne Freundeskreis, ohne
Lehrer und mit wirtschaftlichen Sorgen belastet,
schaffte er in Stille und Andacht, unbeirrt von
,,Ismen", Werk um Werk.
Inzwischen wurde er im Reiche etwas bekannt.
Seine klassisch-romantische Einstellung erregte
immerhin Aufsehen, man nannte ihn einen Maler-
poeten im besten Sinne, aber seine Bilder kaufen,
daran dachte man kaum. Als Wimmer 1927 seinen
50. Geburtstag feierte, hingen endlich einige seiner
Bilder in deutschen Museen.
Die anläßlich des 60. Geburtstages des Meisters im
Städtischen Museuni in Stettin 1957 veranstaltete
Ausstellung: ,,Das Werk Gustav Wimmers", die
der Leiter des Museums. Dr. Holtze, in liebe-
voller Arbeit zusammengestellt hatte, gab einen
umfassenden und überraschenden Eindruck von
dem gesamten Lebenswerk des pommerschen
Malers, der wie bisher kein zweiter das ureigene
Wesen der pommerschen Heimat, namentlich des
Odertales und der L/mgebung Stettins, in seinen
Bildern gestaltet hat.
238
Gustav Wimmer, ein pommerscher Maler. Von Franz Lommatzsch
Das leider zu Unrecht als kunstlos verschriene
Pommern hat bisher zwei Klassiker der Malkunst
hervorgebracht: Kaspar David Friedrich und Otto
Philipp Runge, und Gustav Wimmer. die eigen-
artigste und am schärfsten hervortretende Persön-
lichkeit unter den Malern Pommerns, ist auf dem
besten Wege, eine große Nachfolge anzutreten. Er
ist ein Romantiker im besten Sinne des Wortes. Er
wurde nicht ..lanciert", sondern ging seinen eige-
nen, geraden und einsamen Weg und wurde ein
echt deutscher Maler.
Berlin. München, Florenz und Rom waren die
Etappen des aus einer angesehenen Stettiner Hand-
werkerfamilie stammenden Malers. Ein mehrjähri-
ger Aufenthalt auf der ..glücklichen Insel" Born-
hohn folgte. Er brachte für den grüblerischen Men-
schen und Maler die entscheidende Wendung:
Maler der Heimat zu werden.
Es war ein Dornenweg. Ohne Freundeskreis, ohne
Lehrer und mit wirtschaftlichen Sorgen belastet,
schaffte er in Stille und Andacht, unbeirrt von
,,Ismen", Werk um Werk.
Inzwischen wurde er im Reiche etwas bekannt.
Seine klassisch-romantische Einstellung erregte
immerhin Aufsehen, man nannte ihn einen Maler-
poeten im besten Sinne, aber seine Bilder kaufen,
daran dachte man kaum. Als Wimmer 1927 seinen
50. Geburtstag feierte, hingen endlich einige seiner
Bilder in deutschen Museen.
Die anläßlich des 60. Geburtstages des Meisters im
Städtischen Museuni in Stettin 1957 veranstaltete
Ausstellung: ,,Das Werk Gustav Wimmers", die
der Leiter des Museums. Dr. Holtze, in liebe-
voller Arbeit zusammengestellt hatte, gab einen
umfassenden und überraschenden Eindruck von
dem gesamten Lebenswerk des pommerschen
Malers, der wie bisher kein zweiter das ureigene
Wesen der pommerschen Heimat, namentlich des
Odertales und der L/mgebung Stettins, in seinen
Bildern gestaltet hat.
238