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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 56.1940-1941

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https://doi.org/10.11588/diglit.16489#0457

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Frühjahrsausstellung der Preußischen Akademie der
Künste in Berlin

Die Schau von Aquarellen, Pastellen, Graphik und Plastik war
in diesem Jahr so besonders umfangreich — sie besetzte in
zwei Stockwerken lange Saalreihen mit 350 Blättern und
100 Bildhauerwerken —, daß es auch nach mehrfachem
Durchwandern nicht ganz leicht ist, den starken Gesamtein-
druck im einzelnen zu gliedern. Ruhepunkte bieten nur grö-
ßere Sammelabteilungen, die den breiten Strom der durchweg
guten Arbeiten gelegentlich unterbrechen. Da ist zuerst die
Gedächtnisausstellung für den kürzlich in hohem Alter ver-
storbenen Heinrich von Zügel: gezeichnete Tierstu-
dien, die mit dem zwanzigsten Lebensjahr des Meisters begin-
nen und durch 40 Jahre von der außerordentlich sorgfältigen
Naturbeobachtung und psychologischen Treffsicherheit des
Künstlers zeugen. Ähnliche Genugtuung empfindet man in der
großen Sammlung von Studien und Bildern von Otto
H. Engel, der demnächst sein 75 Lebensjahr vollendet;
auch hier fühlt man die große Sorgfalt und den ungewöhn-
lichen, nicht ins Nüchterne abgleitenden Fleiß, mit dem ein
reiches Lebenswerk sich vollendet. Den landschaftlichen Ra-
dierungen und Lithographien des in Prag wirkenden Hein-
rich Hönich begegnet man mit besonderem Interesse und
genießt seine Begabung, auch im Schwarzweiß das Stoffliche
der Natur, namentlich der Bäume, mit wenigen Strichen zum
Leben zu bringen. Vom Geschehen der Zeit zu bedeutender
Künstlerschaft emporgehoben zeigt sich A. Paul Weber,
der einen großen Saal mit seinen satirischen Blättern, meist
politischen Inhalts, abwechslungsreich zu füllen vermochte;
die oft visionär wirkenden, in vielseitiger Lebendigkeit auch
der Technik die Art Alfred Kubins übertreffenden Federzeich-
nungen sind mit Geistigkeit fast überladen, aber stets ziel-
sicher und vielfach mit guter Wirkung humoristisch aufgelok-
kert. Rudolf Hengstenberg berichtet mit wuchtigen
Pinselstrichen von seinen Erlebnissen im Feldzug gegen
Frankreich: seine Darstellungsweise steigert sich oft in das
Monumentale. — Die Gesamtausstellung erfreut durch den
unmittelbaren Eindruck von Künstlerpersönlichkeiten. Man
darf dies zum großen Teil auf die angewandten Techniken des
Aquarells und des Pastells zurückführen, in denen die Phan-
tasie sich frischer und unmittelbarer auswirken darf und
muß. Die Landschafter bevorzugen das Aquarell, weil sie da-
mit die hellen, klaren Töne der Lichterscheinung, die über
farbige Gegenständlichkeit gleiten, im Fluge erhaschen und in
Glanz hüllen können, wodurch eine liebenswert heitere Stim-
mung erzeugt wird. Das lockere Pastell kann die Natur mehr
ins Märchenhafte übertragen, und so haben uns diese Bilder
oft von erlebten Träumen in Wald und Wiese zu erzählen. In
Temperagemälden ist es die Farbe, deren Schönheit und Klar-
heit zu leuchtenden Wirkungen gesteigert werden kann, die
mit Öl kaum zu erreichen wären und auch dann nicht gemin-
dert, vielmehr erhöht sind, wenn Tempera noch mit Ölfarbe
übergangen wird. Aus der großen Zahl seien nur einige Bei-
spiele angeführt: für Pastell Max Ciarenbachs in bläulichem
Glanz leuchtendes „Wattenmeer" und Ludwig Dettmanns ge-
heimnisvoller „Herbstlicher Tannenwald"; für Aquarell Hans
Bremers ernstgestimmtes Inselbild „Am Neuen See", Philipp
Francks fast allzu sicher auf Wirkung vorberechnete Winter-
bilder und Bodo von Camphausens klare und feingestimmte
Fernsicht auf den „Hafen von Reval"; für Tempera Fritz Bur-
manns „Heimkehr", eine biblische Szene, deren Hauptfigur
von legendärem Licht durchstrahlt ist. Angesichts der über-
großen Zahl muß diese Heraushebung, deren noch viele
Werke wert wären, für alle gelten, doch sei noch ein kleines
Aquarell „Krankes Kind" von Hans Sauerbruch erwähnt, in

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