Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 57.1941-1942

DOI Artikel:
Christoffel, Ulrich: Aus der Großen Deutschen Kunstausstellung München 1941, [4]: Kleinplastik
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.16490#0179

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
trine sind anmutige Figürchen von verschiedener
Hand vereinigt, wie die Charaktertypen eines blin-
den Spielmanns oder eines brieflesenden Soldaten
von Elisabeth Kelling, München, die Freundinnen
von Gisela Reuther, Berlin, oder die Luna von Fried-
rich Lommel, die auf einer breiten Mondsichel sit-
zend sich auf den Wolken wiegt. Taktsicher sind in
der kleinen Gruppe alle Linien auf dieselbe Bewe-
gung abgestimmt. Humorvoll erfinderisch konnte Ir-
mintrud Ferdin-Rummel in dem Pärchen „Hirten-
leben" Erinnerungen aus dem Rokoko wachrufen,
und auch ihre kleinen Wandreliefs von den „Jahres-
zeiten" und von „Wort" und „Melodie" sind in der
musikalischen Gruppierung der Gestalten und im
Spiel der Formen zwischen Fläche und Raum oder

in der Phantasie des Faltenwurfes mit barocker Lust
und Laune entworfen und stilsicher dem heutigen
bildnerischen Wollen angepaßt. Spielerisch zurecht-
geknetet und hingesetzt, werden sich diese kleinen
Kunstwerke jedem architektonischen Rahmen ein-
fügen, und wiederum zeigt sich die Kleinplastik im
Vollbesitz der stilistischen Werte, um die die Groß-
plastik erst kämpfen muß.

Schließlich sei aus dem aufgabenreichen Gebiet der
Kleinplastik noch des Garten- und Brunnengenres
gedacht, dem verschiedene Buberlerfindungen, ein
sitzender Hirte mit Flöte oder der kleine Putto mit
dem beladenen Fruchtkorb auf dem Rücken und mit
dem dicken Früchtekranz von Wilhelm Neuhäuser,
Dachau, zugehören.

Foto Jaeger & Goergen, München

W. Neuhäuser. Gartenfigur

Große Deutsche Kunstausstellung München 1941

92
 
Annotationen