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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 58.1942-1943

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Klapheck, Anna: Zeitgenössische toskanische Künstler
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https://doi.org/10.11588/diglit.16491#0112

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Zeitgenössische toskanische Künstler. Von Anna Klapheck-Strümpeii

Die in Düsseldorf eröffnete ..Ausstellung zeitgenös-
sischer toskanischer Künstler" gab wiederholt An-
laß, der alten FreundschaftsbeziehungenzwischenFlo-
renz und der Stadt am Niederrhein zu gedenken. Zu
Beginn des achtzehnten Jahrhunderts hatte der kunst-
sinnige in Düsseldorf bis heute unvergessene Kur-
fürst Johann Wilhelm von der Pfalz in zweiter Ehe
Anna Maria Louisa, eine Angehörige des Hauses
Mediei-Toskana, geheiratet. Die junge florentini-
sche Prinzessin brachte zahlreiche italienische Kunst-
werke in ihre neue Heimat mit. und auch in der
Folge bestand zwischen Johann Wilhelm und seinem
Schwiegervater Cosmo III. von Medici ein reger Aus-
tausch von Kunstdingen. Ein Teil dieser Werke bil-
dete den Grundstock der vom Kurfürsten neu be-
gründeten Gemäldegalerie, einer der ersten ihrer Art.
Eine Medaille, die Anna Maria Louisa später in Er-
innerung an ihre in Düsseldorf verlebten Jahre prä-
gen ließ, zeigt auf der einen Seite die personifizierte

Darstellung zweier Flußgötter mit der Unterschrift
..Rhenus und Arno". So ist eine alte Tradition fort-
geführt, wenn nun wieder einmal bildkünstlerische
Y\ erke den Weg von Florenz nach Düsseldorf genom-
men haben, von der einen Malerstadt zur anderen.
Die landschaftlichen Voraussetzungen beider Städte
sind zwar denkbar verschieden — die eine im hellen
Lichte des Südens, die andere unter dem oft tief ver-
hangenen niederrheinischen Himmel — beiden ge-
meinsam ist der heiter-beschwingte Lebensrhythmus
und die selbstverständliche Verquickung kaufmänni-
schen Wirklichkeitssinnes mit künstlerischer Aufge-
schlossenheit bei ihren Bewohnern.
Das neue Italien hat eine geraume Zeit gebraucht,
seiner so stark von ihrer großen Vergangenheit über-
schatteten jungen Kunst jenseits der Grenzen das
nötige Verständnis zu gewinnen. Allzu lang und et-
was ungeduldig sah sich Italien in der Rolle des gast-
lichen Reiselandes, in dem der Fremde neben dem
 
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