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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 59.1943-1944

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Christoffel, Ulrich: Hans Holbein der Jüngere
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https://doi.org/10.11588/diglit.16492#0022

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Hans Holbein d.J. Selbstbildnis

Uffizien, Florenz

Hans Holbein der Jüngere. Von Ulrich Christoffei

Am J.Oktober 1545 unterschrieb Hans Holbein in
Anwesenheit seiner deutschen und niederländischen
Freunde, eines Goldschmiedes, eines Waffenschmie-
des, eines Kaufmannes und eines Malers sein Testa-
ment, das er in deutscher Sprache abfaßte. Die Pest
ging in London um. In einer Urkunde vom 29. No-
vember 1545 wird der Tod des Künstlers bestätigt.
Da Holbein 1497 oder 1498 geboren wurde, war er
nur etwa 46 Jahre alt, als ihn die Pest aus seiner
glänzenden Tätigkeit am Londoner Hofe wegraffte.
Während seiner dreißigjährigen künstlerischen Wirk-
samkeit hat er aber alle seine reichen und vielseitigen
Anlagen entfalten können und zuletzt ein Werk von
höchster Stilreinheit hinterlassen. Als Sohn des äl-
teren Hans Holbein ist Hans zusammen mit seinem
Binder Ambrosius in einer künstlerischen Umwelt

aufgewachsen, zu einer Zeit, als in Augsburg die
spätgotische Werkkunst mit ihrer zugespitzten Fi-
gurencharakterisierung von der neuen Dekoration
und malerischen Naturfühlung des Südens verdrängt
wurde.

Um das Jahr 1515 zogen die Brüder Hans und Am-
brosius aus unbekannten Gründen nach Basel. Am-
brosius, der sich durch einige reizvolle Knabenbild-
nisse in der neuen Umgebung eingeführt hat, muß
schon um 1519 gestorben sein, da sich mit diesem
Jahr jede Nachricht von ihm verliert. Hans fand
dank seiner ungewöhnlichen Begabung bei den Fa-
milien der Stadt, bei den Verlegern, Gelehrten und
Kunstfreunden die freundlichste Aufnahme und
wurde bald mit Aufträgen überhäuft. Mit der Leich-
tigkeit des Erfindens verband er einen hohen Kunst-

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