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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 59.1943-1944

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Weizsäcker, Heinrich: Eine neue Menzelstudie zum Alten Fritz
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Personal-Nachrichten
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Gottfried Schalcken, "Angelnder Knabe": Zu unserer farbigen Beilage
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https://doi.org/10.11588/diglit.16492#0066

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.ein Vorzug des Meisters, den er mit keinem andern
teilt. Es tritt in diesem, wir dürfen es getrost behaup-
ten, eine ganz bestimmte Kongenialität zwischen den
beiden Naturen, des Darstellers und des Dargestell-
ten, zutage. Klarheit des Geistes und Festigkeit des
Willens sind die konstitutiven Grundlagen des Cha-
rakters auf der einen wie auf der andern Seite. Im
schöpferischen Handeln beider aber ist es die Unbe-

dingtheit des Pflichtgefühls, die jede Entschließung
bestimmt und jede Aufgabe erfüllt. Und es sind nicht
die schlechtesten Seiten der altpreußischen „National-
physiognomie", um ein letztes Mal in Menzels Sprache
zu reden, die sich in diesen Zügen offenbaren. Ist es
zum Verwundern, wenn der große Künstler zum ge-
treuesten Herold der Taten des großen Königs ge-
worden ist?

Personal-Nachrichten

Der Führer hat dem Bildhauer Professor Dr. e. h. Karl A 1 -
b i k e r in Dresden aus Anlaß der Vollendung seines
65. Lebensjahres die Goethemedaille für Kunst und Wissen-
schaft verliehen.

Professor Dr. Max B e r n h a r t, Direktor der Staatlichen
Münzsammlung in München, die er seit 1933 leitet, konnte
kürzlich seinen 60. Geburtstag feiern.

Der Schriftkiinstler und Graphiker Professor Fritz E h m k e,
bis 1938 Lehrer an der Kunslgewerbeschule in München,
wurde 65 Jahre alt.

Der Landschaftsmaler Heinrich Hönich, Direktor der
Hochschule für bildende Kunst in Prag, erhielt anläßlich
seines 70. Geburlstages die Goethemedaille.

Der Maler und Zeichner Hugo Hoeppner, unter dem
Namen Fidus zu besonderem Rufe gelangt, konnte seinen
75. Geburtstag begehen.

Universitätsprofessor Dr. Friedrich Kriegbaum, seit
einer Reihe von Jahren Direktor des Deutschen Kunst-

Neue Literatur

Karl Scheffler:

Meisler des Schönen Handwerks

Aus vier Jahrhunderlen Europäischer Malerei. Gallus-
Verlag, Wien. Geb. RM 12,—.

Unter „Schönem Handwerk" versteht Scheffler richtiges,
gutes, meisterliches Handwerk, das die reinen Maler als
„Könner für Kenner" ausüben. Da es dem Kritiker mehr
auf das Anschauliche als das Begriffliche ankommt, er-
läutert er biographisch am Lebenswerk der Courbet und
Leibi, was ihm als das Wesentliche der handwerklich sau-
beren Malerei erscheint. Diese ergründet das Sichtbare durch
die geistige Kraft der Tonmalerei. Die Nur-Maler in die-
sem meisterlich positiven Sinn sind die Sach- und Still-
lebenmaler, die sich bescheiden auf das Feld der sicht-
baren, anschaulichen Wirklichkeit beschränken. Freilich
sind auch Menzel und Böcklin Meister eines absolut ein-
wandfreien Handwerks, aber sie sind keine Tonmaler.
Die Quellen der handwerklichen Tonmalerei liegen bei
den allen Niederländern von Jan van Eyck bis Vermeer
und Frans Hals, sie liegen bei Caravaggio und Giorgione.
bei Veläsquez, Ilolbein und Chardin. Nach allen Rich-
tungen durchleuchtet Scheffler die Vergangenheit der

historischen Institutes in Florenz, einer unserer hervor-
ragenden Kunsthistoriker, ist einem Luftangriff auf Flo-
renz zum Opfer gefallen. Er erreichte nur ein Alter von
42 Jahren.

In Klagenfurt starb der durch seine Holzschnitte bekannt
gewordene Maler Switbert Lobisser.

Carl Nicolai, der Inhaber der bekannten Gemäldehand-
lung in Berlin, wurde 65 Jahre alt und konnte gleichzeitig
sein 25jähriges Geschäftsjubiläum feiern.

Professor Martin Schede, Präsident des Archäologischen
Institutes des Deutschen Reiches,, wurde 60 Jahre alt.

Professor Paul Scheurich, Maler und Kleinplasti-
ker und im besonderen als Schöpfer vortrefflicher Porzel-
lanwerke bekannt geworden, feierte am 24. Oktober den
CO. Geburtstag.

Am 8. Oktober sind 70 Jahre seit der Geburt des bekannten
Malers Professor Max Slevogt, der am 20. Septem-
ber 1932 verstorben ist, vergangen.

alten Malerei, um die wahlverwandten Strömungen aufzu-
decken, von denen die Tonmalerei Courbets und Leibis
und ihrer Kreise genährt wurde. Scheffler ist sich der Be-
schränkung bewußt, durch die sich die bewundernswür-
digen Meister des Schönen Handwerks aus der langen
Reihe der großen Künstler abheben. Das schöpferische
Element der Malerei ist die Phantasie nicht der Bilderfm-
dung, sondern der Belebung der Farbe durch die Persön-
lichkeit des Malers. In der Geschichte sind die Maler des
Schönen Handwerks Spätlinge, die dann auftreten, wenn
das Handwerk der Kunst einer ernsten Selbstbestimmung
und Ordnung bedarf. Sie sind Meister, weil sie alle Gefah-
ren des Persönlichen, Ingeniösen vermeiden. Das reich be-
bilderte Buch enthält das künstlerische Credo eines Kri-
tikers, der jahrzehntelang erzieherisch im Sinne seiner
Lehre vom Schönen Handwerk gewirkt hat. Christoffel

Zu unserer Abbildung der im Haus der Deutschen Kunst
in München ausgestellten Brunnengruppe von Robert Ull-
mann (siehe Auguslheft): Wir tragen der Veröffentlichung
der Abbildung nach, daß die Gruppe im Auftrag von Reichs-
minisler Speer als Generalbauinspektor für die Reichs-
hauptstadt für diese geschaffen worden ist.

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