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Illustrirte kunstgewerbliche Zeitschrift für Innendekoration — 6.1895

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Unsere Tapeten
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https://doi.org/10.11588/diglit.6759#0103

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Preis vierteljährlich für Deutschland Mk. 5.—, für
Gesterr.-Ungarn u. das gesammte Ausland Mk. 5.50.
Telegramm-Adresse: Aoch Verlag, Darmstadt.

Nachdruck nur mit spezieller Lrlaubniß und genauer Vuellen-Angabe gestattet.

IjE* Die Zeitschrift ist verbreitet in allen Knlturstaaten.

Anfangs jeden Monats erscheint ein Heft.

Nur Sonder-Hefte sind einzeln ä. Mk. 2.— erhältlich.

Buchh.-Vertreter: ^Eduard Schmidt, Leipzig.
Insertions-Bedingungen am Schluß der Zeitschrift.

VI. Iahrg. 1895.

-U Leipzig ^ Darmstadt Wien. M

Mai-Hefl.

Bild von den der-
zeitigen künstlerischen
Erzeugnissen der hei-
mischen Tapeten-In-
dustrie zu geben, dies
war die Absicht, die uns
bei Herstellung dieses
Sonder-Heftes erfüllte.
A)ir richteten demge-
mäß an alle Tapeten-
fabriken Deutschlands
das freundliche Ersu-
chen, uns zu diesem
Zwecke Proben ihrer
neuesten Leistungen ein-
zusenden, um so aus-
reichendes Material für
eine vom künstlerischen
Standpunkt aus zu tref-
fende Auswahl gewin-
nen zu können. Leider
ist diesem Ersuchen,
Abbildung N-. 8s. d^sen Gewährung doch

Salon-Tapete non Wilhelm Koller ln Kraunschweig. gewiß nicht nur unseren,

sondern auch und vor
Allem den Interessen der deutschen Tapetenfabriken dienen sollte und
gedient haben würde, nur von einem Theil der Herren Fabrikanten
in wünfchenswerther Weise entsprochen worden, ein großer Theil
hat unsere Aufforderung überhaupt nicht beantwortet oder doch

durch Ignorirung des Gesuchs es uns unmöglich gemacht, das Bild
von der deutschen Tapetenmuster-Produktion zu einem vollständigen
zu gestalten. Indem wir den Herren Fabrikanten, die uns mit Ein-
sendungen erfreuten, unseren Dank aussprechen, halten wir es für
angemessen, zu betonen, daß keinerlei Voreingenommenheit und
Parteilichkeit bei der Auswahl des Eingesandten uns geleitet, daß
vielmehr lediglich künstlerische oder rein technische Gründe: Un-
geeignetheit des Musters für die fotografische Wiedergabe oder
Mangel an Raum (bei nothwendiger Beschränkung) hierfür be-
stimmend gewesen sind. Daß in Folge der bereits angegebenen
Umstände in unserem Sonder-Hefte eine Anzahl großer und
mittelgroßer Fabriken überhaupt nicht vertreten sind, bedauern
wir zwar außerordentlich im Interesse der Sache und der Voll-
ständigkeit des Bildes, fühlen uns aber im Uebrigen völlig frei
von dem Gefühle einen Vorwurf hierfür verdient zu haben. Die
Herren Fabrikanten tragen selbst die Schuld, in einer Aufstellung
der deutschen Muster-Produktion zu fehlen, die doch nur der
Tapeten-Industrie zur Ehre und zum Ansehen gereichen kann,
und die doppelt angebracht sein dürfte in einer Zeit, da die Pro-
duktion des Auslandes mit Geschick und trefflichen Leistungen um
die Gunst des künstlerisch gebildeteren deutschen Publikums wirbt.

Die Produktion der deutschen Tapeten-Industrie an ästhetisch
befriedigenden Mustern hat, wie selbst dieses Sonder-Heft trotz der
geschilderten Unvollständigkeit erkennen läßt, keineswegs nachge-
lassen. Es ist höchstens die Richtung, über die man streiten könnte.
Und in dieser Hinsicht muß gesagt werden, daß sie, die deutsche
Produktion, der der anderen Nationen gegenüber, einen konserva-
tiven Aarakter zeigt, mit anderen Worten, daß es ihr an einer
gewissen Belebung durch neue Formen, Farben und Behandlungs-
weise, wie wir dies an englischen, amerikanischen, ja selbst fran-
zösischen Tapeten wahrnehmen, mangelt.
 
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